Strom: Kohle im 3. Quartal wichtigster Energieträger in Deutschland

11. Dezember 2020, Wiesbaden/Berlin
Ein Kohlekraftwerk in Deutschland
 - Hohenhameln, APA/dpa

Kohlestrom war im dritten Quartal dieses Jahres wichtigster Energieträger in Deutschland. Mit 26,4 Prozent hatte der Kohlestrom erstmals seit dem vierten Quartal 2019 wieder den größten Anteil an der insgesamt eingespeisten Strommenge, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Strommenge aus Kohlekraftwerken ging demnach zwar gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,9 Prozent zurück. Doch war auch die gesamte in Deutschland produzierte Strommenge rückläufig.

Insgesamt wurden im dritten Quartal 116,7 Mrd. kWh Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Das waren 2,9 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresquartal.

Konventionelle Energieträger insgesamt überholten dabei erneuerbare Energiequellen: 56 Prozent des von Juli bis September erzeugten und eingespeisten Stroms wurden mit konventionellen Quellen produziert. In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres waren erneuerbare Energien mit 51,2 Prozent und 52,5 Prozent noch vorne gelegen.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank die Stromeinspeisung aus konventionellen Energieträgern den Angaben zufolge um 5,8 Prozent, während die Einspeisung aus erneuerbaren Energien leicht zulegte. Die höchsten Anstiege verzeichneten darunter Photovoltaik und Erdgas.

Die importierte Strommenge sank im vergangenen Quartal im Vorjahresvergleich um 10,3 Prozent auf 12,5 Mrd. kWh. Den größten Rückgang verzeichneten die Importe aus Frankreich mit einem Minus von 65,7 Prozent. Die exportierte Strommenge sank um 5,2 Prozent auf 13,5 Mrd. kWh. Insgesamt wurde damit weiterhin mehr Strom aus Deutschland exportiert als nach Deutschland importiert.

Deutschland plant als Maßnahme gegen den Klimawandel den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2038. Im Gegenzug fließen Milliardenhilfen in die vom Ausstieg betroffenen Regionen.

APA/ag