Energiekonzern Wintershall Dea schrieb 2020 Verluste

24. Feber 2021, Kassel

Deutlich niedrigere Öl- und Gaspreise haben dem deutschen Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. „2020 war ohne jeden Zweifel für alle ein schwieriges Jahr“, sagte Unternehmenschef Mario Mehren laut Mitteilung bei Vorlage der Zahlen für das Gesamtjahr 2020. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten (Ebitdax) sank 2020 gegenüber dem Vorjahr um 41 Prozent auf 1,64 Mrd. Euro.

Die Rohstoffpreise hätten bis zu 38 Prozent niedriger als im Vorjahr gelegen, so das Unternehmen. Unter dem Strich stand ein auf die Dea-Gesellschafter entfallender Verlust von 839 Mio. Euro nach einem Gewinn von 285 Mio. Euro im Vorjahr. Bereinigt um Sondereffekte wies das Unternehmen einen Überschuss von 195 Mio. Euro aus. Die Produktion stieg mit 623.000 Fass (Barrel) pro Tag leicht gegenüber dem Vorjahr. Im vierten Quartal erhöhte das Unternehmen die tägliche Förderung im Schnitt sogar auf mehr als 650.000 Barrel.

„Das Jahr 2021 wird weiterhin ein hohes Maß an Unsicherheit und Volatilität mit sich bringen“, sagte Unternehmenschef Mehren. Trotz aller gebotenen Zurückhaltung blicke das Unternehmen jedoch zuversichtlich auf dieses Jahr. Die Produktion soll im laufenden Jahr bei 620.000 bis 640.000 Barrel am Tag liegen. Wintershall plant Investitionen in Höhe von 1,0 bis 1,1 Mrd. Euro. Das wären nach einem Rückgang auf rund 1,2 Mrd. Euro im vergangenen Jahr nochmals weniger.

Erst jüngst setzte sich Wintershall Klimaziele. So will das Unternehmen unter anderem bis 2030 die Produktion CO2-neutral gestalten und bis 2030 die routinemäßige Abfackelung des Gases einstellen, das bei der Erdöl-Gewinnung entweicht. Dazu will Wintershall Dea rund 400 Mio. Euro in den nächsten zehn Jahren investieren, unter anderem in Energieeffizienz, neue Technologie und Ausgleichslösungen.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der BASF-Tochter Wintershall Holding GmbH und der Dea AG hervorgegangen. Das Unternehmen mit Sitz in Kassel und Hamburg beschäftigt weltweit rund 2.500 Mitarbeiter. Wintershall Dea, an der BASF noch rund 70 Prozent hält, soll 2021 an die Börse gebracht werden.

APA/dpa-AFX