Die Chefetage des Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV wächst von fünf auf sechs Personen an: Martijn van Koten (51), derzeit Vorstand bei der OMV-Tochter Borealis, wird spätestens ab 1. Juli den Refining-Bereich der OMV leiten. Die Vorstandsbestellung durch den OMV-Aufsichtsrat wurde am Freitag bekanntgegeben.
Derzeit ist van Koten bei der Borealis AG für Base Chemicals und Operations verantwortlich. Die Bestellung in den OMV-Vorstand erfolgt „ab Verfügbarkeit, spätestens mit Wirkung ab 1. Juli“ für die Dauer von drei Jahren mit Verlängerungsoption um weitere zwei Jahre, hieß es in einer Aussendung.
Neu in den Vorstand zieht van Koten ein, weil der frühere Bereich „Refining & Petrochemical Operations“ mit der seit Anfang April wirksamen Neuordnung der OMV-Gruppe in „Refining“ sowie „Chemicals & Materials“ aufgeteilt worden ist. Dies trage der Vorwärtsintegration in den Chemiesektor Rechnung, die mit der Übernahme der Borealis-Mehrheit eingeleitet wurde, heißt es. Damit sei die OMV organisatorisch konsequent entlang der gesamten erweiterten Wertschöpfungskette aufgestellt und könne alle relevanten Verantwortlichkeiten für Petrochemie und Chemie in einem Ressort bündeln.
Laut OMV-Aufsichtsratschef Mark Garrett spielen die Raffinerien in der Energiewende und der künftigen OMV-Entwicklung eine zentrale Rolle. Neben der Transformation Richtung Petrochemie werde der Fokus der Raffinerien verstärkt auf Biokraftstoffen, Wasserstoff und der Kreislaufwirtschaft liegen.
Neben dem neu einziehenden van Koten gehören der OMV-Chefetage künftig weiterhin an: Vorstandschef Generaldirektor Rainer Seele (CEO), Vize-Vorstandschef Johann Pleininger (E&P), Reinhard Florey (CFO), Elena Skvortsova (Marketing & Trading) sowie Alfred Stern (Chemicals & Materials).
Van Koten ist im November 2013 in den Borealis-Vorstand eingezogen. Davor war er mehr als 19 Jahre lang bei Shell in den Bereichen Produktion, Technischer Service, F&E sowie Strategische Entwicklung tätig.
Als Mitglied des Shell Global Manufacturing Leadership Teams vertrat er zuletzt in seiner Rolle als VP Manufacturing East mit Sitz in Singapur die Interessen des Unternehmens im Nahen und Mittleren Osten sowie in Asien und war dort für Raffinerien, Petrochemieanlagen und Produktions-JVs verantwortlich.
APA