Im Streit mit den USA wegen der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 wird laut dem deutschen Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die Berücksichtigung ukrainischer Interessen eine wichtige Rolle spielen. „Wir brauchen eine gute Lösung“, sagte der Politiker am Freitag in Washington nach einem Gespräch mit der neuen US-Energieministerin Jennifer Granholm.
Bis August werde eine Einigung angestrebt. Dabei müsse die Modernisierung der Ukraine Teil der Lösung sein. Deutschland kooperiere mit dem osteuropäischen Land bereits bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff, der für den Umbau der Industrie hin zu Klimaneutralität besonders wichtig ist. Die Ukraine sei in einer schwierigen Lage und müsse unterstützt werden gegen Druck aus Russland.
Altmaier hatte sich zuletzt bereits optimistisch geäußert, eine Lösung in dem Konflikt in den nächsten beiden Monaten zustande zu bringen. Im August wird sich der US-Kongress wahrscheinlich wieder mit Sanktionen im Zusammenhang mit dem Projekt beschäftigen. Die USA wollen eine stärkere Abhängigkeit Westeuropas von russischem Gas verhindern. Die Pipeline, die Gas aus Russland nach Mecklenburg-Vorpommern transportieren soll, ist allerdings bereits fast fertiggestellt. Ein Verlierer dürfte die Ukraine sein, durch die ebenfalls Lieferungen gehen, wofür das Land Gebühren erhebt.
APA/ag