Schwarzenegger für mehr Hoffnung in der Klimakrise

1. Juli 2021, Wien
Arnold Schwarzenegger in Wien
 - Wien, APA/HERBERT NEUBAUER

Inmitten der Klimakrise hat Arnold Schwarzenegger bei seinem „Austrian World Summit“ am Donnerstag in der Wiener Spanischen Hofreitschule zu mehr Hoffnung – vor allem in der Kommunikation – aufgerufen. „Die breite Bevölkerung wird förmlich überflutet mit negativen Schlagzeilen über schmelzende Eisberge, überflutete Städte, ausgetrocknete Landstriche, Krieg und Migration. Ist es ein Wunder, dass die Leute verwirrt oder abgestumpft sind?“, sagte Schwarzenegger.

Der ehemalige Gouverneur von Kalifornien sprach sich dringend dafür aus, die Botschaften im Kampf gegen den Klimawandel einfach zu halten und vor allem auch über Erfolge in diesem Bereich zu berichten. Für einen Vergleich zog der Schauspieler einmal mehr seine Filme heran: Selbst in der düsteren Dystopie der Terminator-Reihe ist das Handeln der Protagonisten von Hoffnung getragen. „Wir sind alle unser eigenes Schicksal Schmied (there’s no fate but what we make for ourselves)“, zitierte Schwarzenegger dann auch aus dem zweiten Teil. Diese Hoffnung vermisst Schwarzenegger in der Klimadebatte. Diese gleiche mehr einem „Daueralarm, den niemand durchhalten kann“.

Dabei bräuchten die Menschen angesichts der großen Herausforderungen vor allem Ermutigung. Inzwischen gäbe es auch in der Wirtschaft und in der Politik erste Erfolge zu verzeichnen. Schwarzenegger verwies unter anderem darauf, dass das Unternehmen Apple bis 2030 klimaneutral produzieren will oder auch auf die Klimaziele der EU. „Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir die Umweltverschmutzung beenden“, sagte der ehemalige Gouverneur.

Aktivisten sollten sich zudem mehr auf das leicht verständliche Thema Luftverschmutzung konzentrieren. Durch diese würden jährlich mehr als sieben Millionen Menschen sterben. „Das sind mehr als durch die Corona-Pandemie“, so Schwarzenegger. Durch die Reduktion von fossilen Brennstoffen würden auch gleichzeitig andere Umweltprobleme gelöst werden.

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der wieder den Ehrenschutz für die Veranstaltung übernommen hatte, zeigte sich zuversichtlich, dass die Menschheit die Klimakrise lösen werde. Dem Menschen sei das Lösen von Problemen nicht nur in die Wiege gelegt worden, er könne auch aus seinen Fehlern lernen. Mit dem Klimaabkommen von Paris und dem European-Green Deal seien auch die ersten Schritte bereits getan worden. „Wir müssen weiter fest an einem Strang ziehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir Klimakrise meistern werden“, so das Staatsoberhaupt.

Gegen eine „Politik des erhobenen Zeigefingers“ sprach sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) aus. „Wir haben uns in Österreich sehr ambitionierte Klimaziele gesetzt, unter anderem bis 2040 klimaneutral zu werden. Wir unterstützen auch die ambitionierten Klimaziele der Europäischen Union“, sagte Kurz. Eine endgültige Lösung könne es aber nur auf globaler Ebene geben. Sonst würden sowohl die Arbeitsplätze als auch die Emissionen in Länder abwandern, die weniger strengere Klima-Auflagen hätten. Dass weltweite Lösungen möglich sind, habe aber die Corona-Pandemie gezeigt: Hier wurden in nur einem Jahr durch das gemeinsame Vorgehen Impfungen gegen das Virus entwickelt.

Dass aber nicht alles eitel Wonne ist, zeigte sich spätestens als die Klimaaktivistin Greta Thunberg per Video zugeschaltet wurde. Die Politiker würden nur handeln, weil nun alle Augen auf ihnen liegen. Ihr Handeln sei auch nicht echt, sondern „ein Rollenspiel“ und „Kommunikations-Taktiken“. Auch vor der Tür der Veranstaltung gab es Protest: Klimaaktivistin Martha Krumpeck, die seit fünf Wochen im Hungerstreik gegen den „Ökozid“ ist, demonstrierte mit ihrem Hungerstreik-Schild vor der Spanischen Hofreitschule.

Am „Summit“, der unter dem Motto „Healthy Planet – Heatlhy People“ stand, ging dann es darum, Umweltprobleme zu diskutieren und vor allem Lösungen zu präsentieren. Der Rahmen reichte dabei von „Grüner Wirtschaft“ über „Die Macht der Konsumenten“ bis hin zu „Luftverschmutzung“.

Wie bereits im vergangenen Jahr wurde die Konferenz von dem Hygiene-Facharzt Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien begleitet. Mit ihm gemeinsam wurde ein umfangreiches Corona-Sicherheitskonzept erarbeitet. Der Climate-Kirtag, ein Outdoor-Event, das vor der Corona-Pandemie mit dem „Summit“ einherging, entfiel erneut.

APA