Scottish-Power-Chef warnt vor Versorger-Pleiten

22. Oktober 2021, London/Düsseldorf

Die drastisch gestiegenen Gas- und Strompreise könnten in Großbritannien nach Einschätzung des Chefs des Energiekonzerns Scottish Power, Keith Anderson, zahlreiche weitere Versorger in die Pleite treiben. Bereits im kommenden Monat könnten mindestens 20 weitere Unternehmen bankrottgehen, sagte Anderson am Donnerstag dem Fernsehsender „Sky“.

Nun könne es auch relativ gut aufgestellte Unternehmen mit einem vernünftigen Geschäftsmodell treffen, weil sie die gestiegenen Kosten nicht an die Kunden weiterreichen könnten.

Anderson rief die Regierung dazu auf, den vom Regulierer Ofgem festgelegten Preisdeckel früher zu öffnen. Ohne Eingriff könne es in der Branche zu einem „Massaker“ kommen. Ofgem setzt den Deckel zweimal im Jahr fest – das nächste Mal turnusmäßig im April. Der Deckel setzt derzeit Versorgern von rund elf Millionen Kunden Obergrenzen bei den Tarifen.

Die in die Höhe geschossen Energiepreise machen Versorgern in ganz Europa zu schaffen. Auch in Deutschland hat es bereits Pleiten von kleineren Anbietern gegeben. Am Donnerstag kündigte der Versorger Ziegler Strom Vertrieb in Baden-Württemberg an, seine Lieferungen mit 31. Dezember einzustellen.

APA/ag