IEA-Mitglieder wollen russische Energielieferungen bremsen

24. März 2022, Paris
IEA-Direktor Fatih Birol - Glasgow, APA/AFP

Die Mitgliedsländer der Internationalen Energie-Agentur IEA wollen russische Öl- und Gasimporte radikal reduzieren. Alle Länder hätten dazu Schritte entwickelt, sagte IEA-Direktor Fatih Birol am Donnerstag in Paris nach einem zweitägigen Treffen der Energie- und Klimaminister von mehr als 40 Ländern. Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) sagte nach dem Treffen: „Gemeinsam Energieunabhängigkeit vorantreiben ist Gebot der Stunde“

Birol sagte, er sei sehr beeindruckt von der Einheit und Entschlossenheit der Länder gewesen. Gleichzeitig mahnte er: „Der Kampf gegen den Klimawandel sollte kein Opfer der russischen Invasion sein.“ Gewessler meinte laut Aussendung, „die enorme Abhängigkeit von russischem Erdgas schmerzt. Sie macht uns erpressbar und verletzlich“. Die Ministerin forderte den Ausbau erneuerbarer Energieträger und für die kurzfristige Energieversorgung die Suche nach neuen Lieferländern und die rechtzeitige Befüllung von Gasspeichern.

Bei dem Treffen erweiterten die zuständigen Minister auch die Kompetenzen der 1974 gegründeten Organisation. Sie soll die IEA-Länder nun auch bei ihren Anstrengungen hin zur Neutralität bei Treibhausgasemissionen im Energiebereich unterstützen. Außerdem solle ihr eine größere Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel und bei der Wahrung der Energiesicherheit während des ökologischen Übergangs zukommen. Dabei geht es auch um Metalle, die für grüne Technologien notwendig sind. In einer Mitteilung war vom Launch einer neuen Phase der Agentur die Rede. Birol sagte: „Dieses Ministertreffen rüstet uns, dabei zu helfen, die Antwort auf die Energie- und Klimakrisen, denen wir heute gegenüberstehen, anzuführen.“

Die Mitgliedsländer der IEA bekannten sich in einer Abschlusserklärung dazu, schneller zu sauberen Energien überzugehen. So sollten auch extreme Preissteigerungen, wie sie derzeit vorkämen, verhindert werden. Die Staaten sprachen sich zudem für transparente Energiemärkte aus. Diese sollten die negativen Folgen von Preisschwankungen auf Bürgerinnen und Bürger eindämmen.

Tagungspräsidentin und US-Energieministerin Jennifer Granholm betonte, man sei einer Zukunft mit grüner Energie verpflichtet. Diese werde Millionen gut bezahlte Jobs schaffen, den zerstörerischen Einfluss des Klimawandels abschwächen und eine friedliche Energiezukunft garantieren.

APA/dpa

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