Norwegen will bis 2030 an hoher Erdgasproduktion festhalten

24. August 2022, Oslo

Norwegen hat eine Erdgasförderung in der gegenwärtigen, rekordverdächtigen Höhe bis Ende des Jahrzehnts in Aussicht gestellt. Das jetzige Produktionsniveau dürfte bis 2030 eingehalten werden können, sagte Energieminister Terje Aasland am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Es gebe „Projekte und Pläne für die Entwicklung und den Betrieb, die dazu beitragen können, die hohen Gasmengen auch in Zukunft zu erhalten“.

Angesichts eines im Juni unterzeichneten Abkommens mit der EU sei er auch zuversichtlich, was die langfristige Nachfrage nach norwegischem Erdgas in Europa angehe. Aasland erteilte Überlegungen zu einer Übergewinnsteuer für Energiekonzerne eine Absage. Derartige Diskussionen fänden nicht statt, sagte er Reuters. „Die zusätzlichen Einnahmen, die Unternehmen jetzt erzielen können, bilden die Grundlage für zukünftige Investitionen und die Basis für die gesamte Transformation des Energiesektors.“

Schätzungen vom Mai zufolge dürfte Norwegen in diesem Jahr etwa 122 Milliarden Kubikmeter (bcm) Erdgas produzieren. Dies wären acht Prozent mehr als 2021 und möglicherweise ein neuer Rekord. Das Nicht-EU-Land hat inzwischen Russland als größten Erdgas-Versorger Europas abgelöst, wie aus Daten von Refinitiv Eikon hervorgeht. Der größte Öl- und Erdgasproduzent des Landes, Equinor, befindet sich mehrheitlich in Staatsbesitz. Der Konzern hat angekündigt, Investitionen in erneuerbare Energien erhöhen zu wollen. Allerdings soll angesichts der Nachfrage in Europa nach fossilen Brennstoffen aus Norwegen deren Erschließung ebenfalls vorangetrieben werden.

APA/ag

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