Umsetzung der Klimaziele schützt vor Energiepreisschock

3. November 2022, Wien
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Der Übergang zu Netto-Null-Emissionen von Treibhausgasen muss forciert werden, geht aus dem aktuellen OECD-Bericht hervor. Damit sollte auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert werden. Dadurch sinkt auch die Gefahr neuerlicher Energiepreisschocks. Allerdings erfordere der Übergang zu Netto-Null-Emissionen politische Maßnahmen, die Haushalten und Unternehmen kohlenstoffarme Optionen ermöglichen.

Der Bericht zeigt auf, dass die CO2-Preise in jenen Ländern am Stärksten gestiegen sind, die bereits 2018 die höchsten CO2-Preise gehabt haben. Die geringsten Erhöhungen gab es in jenen Ländern, die von Anfang an die CO2-Preise niedrig angesetzt haben. Der OECD-Bericht deckt 71 Länder ab, die zusammen für rund 80 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Im Vorjahr wurden demnach rund 40 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen durch Kohlenstoffpreise abgedeckt, 2018 waren es erst 32 Prozent. In dem Zeitraum haben sich die Kohlenstoffpreise mehr als verdoppelt. CO2-Ausstoß wird mittlerweile mit durchschnittlich 4 Euro je Tonne bepreist.

Auch wenn das Thema CO2 nicht in allen Ländern Teil der Klimaschutzpolitik ist, sind in 47 der 71 Länder die CO2-Preise gestiegen. Der Bericht hebt die EU, aber auch Kanada, Neuseeland und Großbritannien mit ihren Emissionshandelssystemen hervor. Aber auch Änderungen bei den Steuern für Kohlenstoff spielen bei der Umsetzung der Klimaziele eine wesentliche Rolle.

Die höchsten Kohlenstoffpreise sind bei den Treibstoffen für den Straßenverkehrssektor zu finden und mit den hohen Kraftstoffsteuern zu erklären. Selbst negative Preise sind hingegen in der Landwirtschaft und in der Fischerei zu finden.

Mittelfristig würde sich ein kräftiger Anstieg der CO2-Preise jedoch rechnen, prognostiziert die OECD in dem Bericht. Ein CO2-Preis von 120 Euro je Tonne könnte einen durchschnittlichen Beitrag von 2,2 Prozent des BIP bringen: Einige Länder wie Costa Rica, Dänemark, Schweiz und Uganda würden weniger als 0,3 Prozent des BIP erzielen. Andere Länder wie Indien, Kirgisistan und Südafrika würden hingegen um 5 Prozent profitieren.

Allerdings habe der jüngste Energiepreisschock gezeigt, dass der Schutz der Schwächsten vor hohen Energiepreisen eine notwendige Voraussetzung für die langfristige Unterstützung der Klimapolitik ist. Der Bericht empfiehlt jedoch eher Einkommensbeihilfen, um Energiepreisanstiege abzufedern.

APA

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