Das Land Steiermark wird das Anteilsviertel an der Energie Steiermark, das seitens der Minderheitsgesellschafterin Macquarie Group zum Verkauf steht, selbst um 525 Mio. Euro aufgreifen. Damit geht der steirische Energieversorger zumindest vorübergehend zu 100 Prozent in den Besitz des Landes Steiermark über. Ein späterer Verkauf zu einem günstigeren Zeitpunkt ist allerdings angedacht, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz von LH Christopher Drexler (ÖVP).
Das Land Steiermark ist schon bisher als Mehrheitsgesellschafter mit 75 Prozent minus 150 Stück der Aktien an der Energie Steiermark AG beteiligt. 25 Prozent plus 150 Stück der Aktien werden seit dem Jahr 2015 von der S.E.U. Holdings S.a r.l. mit Sitz in Luxemburg als Minderheitsgesellschafterin gehalten. Muttergesellschaft der SEU ist die Macquarie Group mit Hauptsitz in Sydney in Australien. Anfang Juli 2022 hatte SEU das Land Steiermark informiert, die von ihr gehaltenen Aktienanteile zu veräußern. Ein Verkaufsprozess wurde daraufhin eingeleitet.
Laut Gesellschaftervereinbarung hat das Land Steiermark bei einem solchen Verkauf ein sogenanntes Vorkaufs- und Aufgriffsrecht, das auch an Dritte übertragen werden kann. Daher hat die SEU ihren bevorzugten Kaufinteressenten vorab dem Land sowie die Schlüsselbedingungen des Verkaufs mitteilen müssen. Das Land hatte danach die Entscheidung: dem Verkauf zustimmen, selbst kaufen oder einen Dritten namhaft machen, der es zu vereinbarten Konditionen kauft.
Das Land Steiermark hat in den vergangenen Monaten gemeinsam mit externen Beratern die Optionen geprüft und rechtliche Fragestellungen abgeklärt. Dabei kam man zum Schluss, dass die derzeit beste Variante die Übernahme der Anteile sei. Damit hält das Land Steiermark dann wieder 100 Prozent der Anteile am heimischen Energieversorger.
APA