Das europäische Energienetz ist eng vernetzt. Damit bestehen im Energiebereich auch im Wirtschaftsraum Bodensee zahlreiche Abhängigkeiten. Die unklare europapolitische Situation der Schweiz stelle längerfristig aber ein Risiko für das reibungslose Funktionieren der grenzübergreifenden Energieversorgung dar. Dieses Fazit zieht die Vereinigung der Bodensee-Industrie- und Handelskammern (B-IHK).
Durch den Stromaustausch über die Landesgrenzen werden unter anderem Stromengpässe in den jeweiligen Ländern überwunden und die Netzstabilität verbessert. Auch bei den Energieträgern bestehen Abhängigkeiten: Bei der Gasversorgung bezieht die Schweiz den gesamten Bedarf über ihre Nachbarstaaten. Umgekehrt sind die Schweizer Wasserkraftkapazitäten wichtig für die benachbarten Regionen.
Stromabkommen
Die Verhinderung einer Energiemangellage mache eine grundsätzliche Vereinbarung im Energiebereich unabdingbar. Die EU und die Schweiz hatten eine solche bereits ab 2007 angestrebt. Doch solange keine grundsätzliche Klärung über die Fortführung des bilateralen Wegs zwischen der Schweiz und der EU besteht, ist auch ein Stromabkommen blockiert. Die Klärung der rechtlichen Beziehungen muss daher mit Vehemenz weiterverfolgt werden, so die Bodensee-Industrie- und Handelskammern. Bis dahin müsse mindestens die Kooperation der Netzbetreibergesellschaften ausreichend geklärt sein.
Vorarlberger Nachrichten