Fast drei Viertel des Strombedarfs durch Erneuerbare gedeckt

27. April 2023, Wien
Anteil von Wind und Sonne hat zugenommen - Reußenköge, APA/dpa

Im März konnte Österreich rund 73 Prozent des Stromverbrauches mit erneuerbarer Energie decken. Schließlich wurden bei einem Gesamtverbrauch von 5.971 Gigawattstunden (GWh) in den Kalenderwochen 9 bis 13 rund 4.372 GWh nachhaltig erzeugt. In der letzten März-Woche konnte der heimische Strombedarf sogar zu 88 Prozent nachhaltig gedeckt werden.

Der im Vergleich zu den Vormonaten höhere Anteil an erneuerbarer Energie habe saisonale Gründe, erklärte Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG, in einer Aussendung. Einerseits profitiere man bei der Wasserkraft vom Schmelzwasser, andererseits steige mit dem Ausbau der Windkraft auch deren Anteil. So produzierten die Windkraftanlagen mit 984 GWh um 38 Prozent als im Vorjahreszeitraum. Die Stromproduktion der Wasserkraftwerke lag mit 3.036 GWh nicht nur über den Vormonaten, sondern auch um 21 Prozent über dem Vorjahreszeitraum sowie leicht über dem Durchschnittswert der Jahre 2017-2021. 

Dass der Anteil der erneuerbaren Energie gestiegen ist, liegt aber auch daran, dass der Gesamtstrombedarf in den Märzwochen im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2017 – 2021 um 5,8 Prozent gesunken ist.

Im März musste zwar weniger Strom importiert werden, doch bleibt Österreich weiterhin vorwiegend ein Importland. Der Import- Saldo (706 GWh) liegt um 39 Prozent unter dem März des letzten Jahres (1.159 GWh). An fünf Tagen konnte im März aufgrund der außergewöhnlich guten Produktion aus erneuerbaren Energien bilanziell sogar Strom exportiert werden.

Einzelne Bundesländer haben mehr Strom erzeugt als benötigt: So konnte Niederösterreich 243 GWh in das überregionale Netz einspeisen, Burgenland 217 GWh. Die Steiermark hingegen bezog mit 269 GWh, vor Wien mit 197 GWh, am meisten Strom aus dem Netz. 

Um das Stromnetz sicher betreiben zu können, müsse die APG in die Fahrpläne von Kraftwerken eingreifen bzw. den geplanten Kraftwerkseinsatz korrigieren, in dem unter anderem Reservekraftwerke hochgefahren werden. „Derartige Eingriffe waren heuer und bis Ende März bereits an 53 Tagen notwendig. Allein im März lagen die Kosten dafür bei rund 8 Millionen Euro“, erklärt Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG. Um diese Kosten zu senken, sei ein leistungsstarkes Stromnetz mit ausreichenden Kapazitäten notwendig. Die APG habe derzeit ein Investitionsprogramm über 3,5 Mrd. Euro zum Ausbau des Netzes.

APA

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