Ausbau der Windkraft ist 2022 weltweit hinter den Erwartungen zurückgeblieben

24. Mai 2023

Jedes zweite neue Windkraftwerk entsteht in China

Energiewende. Der Ausbau der Windkraft ist im vergangenen Jahr trotz Energiekrise nur vergleichsweise zaghaft vorangegangen. Insgesamt beträgt der Zuwachs 11 Prozent, das ist allerdings weniger als prognostiziert.
Weltweit wurden 2022 Anlagen mit einer Leistung von 77,6 Gigawatt installiert, im Jahresvergleich ist das ein Rückgang um 17 Prozent (93,6 GW). Die Hälfte des Zubaus entfällt auf China, in der EU entstand hingegen nur jedes fünfte neue Windrad. Damit blieb die Union hinter ihren Ausbauzielen zurück.

Windkraftwerke könnten in der Klimawende eine wichtige Rolle spielen, weil sie im Gegensatz zu Solar- und Wasserkraft im Winter ergiebiger sind als im Sommerhalbjahr. Sie können die anderen erneuerbaren Energieträger deswegen gut ergänzen. In Österreich, wo die installierte Leistung von 2020 bis 2030 um 180 Prozent steigen soll, wurde der Ausbau oft durch fehlende Flächen, Widerstand von Anrainern oder langwierige Prüfverfahren ausgebremst. Im vergangenen Jahr sind laut Branchenvertretern zudem die Kosten für neue Anlagen sowie die Kreditkosten stark gestiegen.

Vom weltweiten Ausbau der Windkraft profitieren auch österreichische Zulieferbetriebe. Dazu zählen etwa der Bremsenhersteller Miba, der Wälzlagerhersteller NKE Austria und die Vorarlberger Firma Bachmann, die Steuerungsanlagen baut. Die Salzburger Firma Geislinger liefert Herstellern Antriebsstränge zu.

Kurier