Zum Erreichen der Klimaziele müssen aus Sicht der Internationalen Energieagentur (IEA) die Fortschritte bei der Energieeffizienz bis zum Jahr 2030 verdoppelt werden. So ließen sich das Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad in Reichweite halten und die Energieversorgung gleichzeitig sicherer und erschwinglicher machen, teilte die IEA am Mittwoch anlässlich einer Konferenz in Versailles mit.
Außerdem schaffe mehr Energieeffizienz Arbeitsplätze, verringere Energiekosten, die Luftverschmutzung und die Abhängigkeit der Länder von der Einfuhr fossiler Brennstoffe. „Heute sehen wir eine starke Dynamik bei der Energieeffizienz“, sagte IEA-Direktor Fatih Birol. „Länder, auf die mehr als 70 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs entfallen, haben seit Beginn der globalen Energiekrise vor über einem Jahr neue oder verbesserte Energieeffizienzmaßnahmen eingeführt.“ Jetzt gehe es darum, einen Gang höher zu schalten.
„Energieeinsparungen und Energieeffizienz sind die einfachsten und offensichtlichsten Antworten auf die Energie- und Klimakrise“, sagte Frankreichs Energiewende-Ministerin Agnès Pannier-Runacher zum Start der Konferenz. „Sie sind eine der wichtigsten Maßnahmen für eine saubere Energiewende.“ Unter den Teilnehmern der dreitägigen IEA-Konferenz sind Regierungsvertreter aus über 30 Ländern sowie über 40 Konzernchefs.
Die Politik spiele eine entscheidende Rolle dabei, ob die Welt kurz-, mittel- und langfristig Energieeffizienz erreiche, erklärte die IEA. Der „RePowerEU-Plan“ zur Umwandlung des europäischen Energiesystems, der Inflation Reduction Act, der milliardenschwere Investitionen in den Klimaschutz und Subventionen für die US-Industrie vorsieht sowie Japans Green Transformation-Initiative seien Beispiele dafür, dass die Politik Anstrengungen zu höherer Energieeffizienz unternehme. Auch Schwellen- und Entwicklungsländer wie Indien, Chile und Südafrika setzten Maßnahmen um, die die Energieeffizienz in den Vordergrund rückten.
Wie der IEA-Bericht zeigt, trägt eine effizientere und geringere Energienachfrage dazu bei, dass in den Schwellen- und Entwicklungsländern schneller Fortschritte auf dem Weg zu einem allgemeinen Zugang zu moderner und erschwinglicher Energie erzielt werden. Der Übergang zu einer effizienten Elektrifizierung durch den schrittweisen Ausstieg aus der traditionellen Verbrennung von Biomasse wie Holzkohle und Holz zum Heizen und Kochen bringe auch Vorteile in Bezug auf bessere Luftqualität und Gesundheit mit sich.
APA/dpa