Britische Regierung will Öl und Gas fördern

3. August 2023, London

Die britische Regierung hat angekündigt, sie werde Hunderte neue Lizenzen für Öl- und Gasbohrungen vor allem in der Nordsee vergeben. „Heute mehr als je zuvor ist es unerlässlich, dass wir unsere Energiesicherheit stärken“, erklärte am Montag Premierminister Rishi Sunak. Private Haushalte und Unternehmen in Großbritannien seien auf „günstigere und saubere Energie“ angewiesen.

Der Zeitung „Sunday Telegraph“ hatte Sunak bereits gesagt: „Jeder vernünftige Mensch erkennt an, dass wir fossile Brennstoffe als Teil der Transformation zur Klimaneutralität brauchen.“ Ein Stopp der Förderung fossiler Brennstoffe würde „200.000 Jobs in etwa 30 Sektoren gefährden“ und dem Staat Steuergelder in zweistelliger Milliardenhöhe entziehen. „Wir sind alle Zeugen“, wie der russische Präsident Wladimir Putin „Energie zur Waffe gemacht hat“, meinte Sunak weiter. Putin habe die Lieferungen gestoppt und so das Wachstum in vielen Ländern abgewürgt.

Großbritannien hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Kohlenstoffemissionen müssen dann durch Bindung des Kohlenstoffs an anderer Stelle ausgeglichen sein. Sunak revidiert dieses Ziel nun und meinte, auch 2050 werde noch ein Viertel des Energiebedarfs des Landes durch Öl und Gas gedeckt werden.

Die für den „Übergang der Nordsee“ zuständige Behörde (North Sea Transition Authority, NSTA) erklärte, die CO2 -Bilanz der heimischen Erdgasproduktion betrage nur ein Viertel der von Flüssigerdgasimporten.

Salzburger Nachrichten

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