Beim Ausbau der erneuerbaren Energie sind die Stromnetze die größte Hürde. Für den Anschluss einer Photovoltaik (PV)-Anlage bedarf es entsprechende Netzkapazitäten vor Ort. Oesterreichs Energie, die Interessenvertretung der E-Wirtschaft, liefert unter www.ebutilities.at/ mit einer Online-Karte einen Überblick über die vorhandenen und verfügbaren Netzkapazitäten – und damit eine Orientierungshilfe für Anlagen-Errichter, teilte Oesterreichs Energie am Freitag mit.
„Damit schaffen wir österreichweit Transparenz im Hinblick auf die aktuelle Auslastung von Umspannwerken und erleichtern so die Planung von Anlagen. Gerade im PV-Bereich erleben wir derzeit eine enorme Dynamik“, sagte Franz Strempfl, Sprecher der Sparte Netze bei Oesterreichs Energie.
Die gemeldeten Kapazitäten werden von den Netzbetreibern quartalsweise aktualisiert. Für verbindliche Zusagen müsse zwar weiterhin der jeweilige Netzbetreiber kontaktiert sowie ein Antrag gestellt werden.
Mit der Online-Karte wird eine Forderung der Photovoltaic Austria (PV Austria) erfüllt: Denn die Interessensvertretung spricht sich für öffentlich einsehbare Verteilnetzpläne und verfügbare Einspeisekapazitäten aus, um Anlagen gezielt dort errichten zu können, wo noch Kapazitäten sind. Darüber hinaus müsse der Ausbauwunsch der Kunden beim Netzausbau berücksichtigt werden. Um eine effiziente Anlagenplanung zu ermöglichen, müssten Einspeiseleistungen bestimmten Netzebenen zugeordnet werden. Aber auch ein klarer Fristenlauf beim Netzanschlussprozess sei nötig, merkte PV Austria in einer Stellungnahme gegenüber der APA an. Dies sei etwa über die Digitalisierung dieses Vorganges realisierbar.
Aber auch die aktive Nutzung von Smart Meter-Daten könnte hier Vorteile bringen. Das Elektrizitätswirtschafts-und Organisationsgesetz (ElWOG) müsse daher dringend überarbeitet werden. Nicht zuletzt deshalb, weil das ElWOG aufgrund fehlender oder zu enger Vorgaben auch neue Geschäftsmodelle verhindere, so der Branchenverband.
APA