Die Förderungen wurden zuletzt wieder stark erhöht.
Die Anzahl der Photovoltaikanlagen ist in Vorarlberg im vergangenen Jahr um 5000 auf 16.000 Stück angewachsen. Das bedeutet eine Steigerung der PV-Leistung um 100 Megawatt, womit bilanziell der Stromverbrauch von rund 28.000 Haushalten gedeckt werden kann. Energielandesrat Daniel Zadra (Grüne) nennt es eine „sensationelle Bilanz“ und verweist auf eine Verdreifachung der zugebauten PV-Leistung. 2021 und 2022 waren je rund 30 Megawatt zu Buche gestanden.
Zadra führte den Boom im Wesentlichen auf das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz 2021 zurück, über das österreichweit pro Jahr rund eine Mrd. Euro an Förderungen bereitgestellt werden. In Kombination mit der Steigerung der Energiepreise durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine habe das viele Private und Unternehmer zur Investition in die Sonnenstromerzeugung veranlasst. Davor waren jährlich rund zehn Megawatt an PV-Leistung dazugekommen.
In Bezug auf die Leistung hielten sich 2023 die Anlagen der privaten Haushalte und von Gewerbe/ Industrie in etwa die Waage, anzahlmäßig dominierten die privaten Anlagen. Das Leistungsniveau der PV-Anlagen in Vorarlberg liegt nun bei 262 Megawatt.
Umsatzsteuer gestrichen
„Der Nachfragerekord ist ein wichtiger Schritt für die ‚Energieautonomie+ 2030‘ und den Klimaschutz. Um den positiven Trend zu stärken, wird das Fördersystem ständig weiterentwickelt und optimiert“, sagte Zadra. So zahlen etwa private Haushalte seit heuer beim Kauf einer PV-Anlage bis 35 Kilowatt Peak keine Umsatzsteuer mehr. Diese Maßnahme ersetzt die Bundesförderung und ist auf zwei Jahre befristet. Das Land gewährt zusätzliche Förderungen und setzt dabei 2024 einen Schwerpunkt bei PV-Anlagen zur Überdachung von schon bebauten Grundstücken und versiegelten Flächen wie etwa Parkplätzen.
Christian Vögel, Fachbereichsleiter für Energie und Klimaschutz im Amt der Vorarlberger Landesregierung, unterstrich die Sinnhaftigkeit von PV-Anlagen, insbesondere im Zusammenspiel mit Wärmepumpen oder E-Autos. Für ein Einfamilienhaus genüge in der Regel eine PV-Anlage mit fünf Kilowatt Peak, wolle man auch ein Auto laden, falle die Anlage entsprechend größer aus. Die Kosten für eine Fünf-Kilowatt-Peak-Anlage liegen aktuell bei etwa 9000 Euro.
Aktuelle Photovoltaik-Förderungen: vorarlberg.at/-/oekostrom-undenergiegemeinschaften
Vorarlberger Nachrichten