EVN baut Fernwärme aus

3. Mai 2024, Bezirk Baden

Neue Pläne

Wasser- und Fernwärmeversorgung steht im Fokus der Ausbau- und Sanierungspläne der EVN.

Neben dem Service Center mitten in Baden befindet sich auch der Sitz der Netz Niederösterreich GmbH in Baden. Hier hält Walter Höld die Fäden in der Hand, er hat seine Karriere bei der EVN als Lehrling bei der damaligen NIOGAS begonnen und bezeichnet sich selbst als „Urgestein der EVN“.

Der Bezirk Baden ist für die EVN durchaus diffizil.

Die Stromversorgung erfolgt nicht über die Leitungen der EVN, sondern aufgrund historischer Entwicklungen hat die Stromversorgung Wien Energie über.

Im Fokus der Arbeit der EVN im Bezirk Baden steht daher die Versorgung mit Fernwärme und Wasser.
Höld betont, dass das Wasserleitungsnetz der Gemeinden in den Händen der EVN „garantiert sicher“ ist. Viele Gemeinden hätten der EVN ihre Wasserleitungsnetze – oft auch die gesamte Wasserversorgung – bereits übertragen. Das bringe den Gemeinden neben der Versorgungssicherheit auch die Garantie, dass die Wasserleitungsnetze am Stand der Technik bleiben und Lecks sofort gefunden und ausgebessert werden .

Doch wo kommt das Wasser der EVN Wasser GmbH eigentlich her? Ein riesiges Brunnenfeld in Mitterndorf, Reisenberg und Seibersdorf spielt hier bei der Versorgung eine sichtige Rolle.

Beim Brunnenfeld Mitterndorf/Reisenberg startet im heurigen Sommer der Bau einer Naturfilteranlage, um das Wasser „weicher“ zu machen – ohne chemische Zusatzstoffe. Diese Methode wurde bereits erfolgreich in Wienerherberg, Bezirk Bruck/Leitha angewandt, hier gibt es bereits seit 2019 eine Naturfilteranlage, die für Trinkwasser in Quellwasserqualität und mit idealem Härtegrad sorgt. Im Herbst diesen Jahres startet die Generalüberholung des Biomassekraftwerks in Tribuswinkel. „Baustart ist Oktober oder November, die Fertigstellung ist zur Heizsaison 25/26 geplant“, gibt Höld bekannt. Auch das Naturwärmenetz Thermenregion wächst.

2025 soll der Bau der Verbindungsleitung von Baden nach Bad Vöslau starten. „Dadurch werden Bad Vöslau, Kottingbrunn und Leobersdorf in das Naturwärmenetz Thermenregion eingebunden“, erläutert Höld.

Naturwärmenetzwerk in Thermenregion Süd wächst

Das Netz ist aktuell 54 Kilometer lang, zum Stammnetz gehören die Gemeinden Baden, Traiskirchen, Pfaffstätten und Tribuswinkel. Neu angeschlossen wurden die Firma Tabaccoland, die sich in Gumpoldskirchen an der Grenze zu Traiskirchen befindet, das ÖAMTC-Gelände, der Gewerbepark Traiskirchen in der ehemaligen Semperit sowie die Sicherheitsakademie Traiskirchen (SIAK) und das Erstaufnahmezentrum Ost. „Unsere langjährigen Vertragspartner in der Stadt Baden sind das Congress Casino Baden, die Römertherme und das Landesklinikum Baden“, erläutert Höld.
Fernwärme-Ausbaupläne gibt es auch für die Wassergasse und die Karl Gleichweit-Straße in Baden. Michael Kovarik von der EVN Netz NÖ GmbH sagt: „Wir haben in der Wassergasse Ausbaupläne – hier werden aber noch Gespräche und Verhandlungen geführt.“ Für die Karl Gleichweit-Straße heißt es: „Es gibt zukünftig Pläne, die bestehenden Nahwärmeanlagen ebenfalls an die Fernwärme anzuschließen. Das wird aber frühestens 2025 der Fall sein. Dort könnte dann, je nach Nachfrage und Potenzial, auch eine weitere Netzerweiterung stattfinden.“

von Judith Jandrinitsch

NÖN