EVN schreibt im Endkundengeschäft Verluste

3. Juni 2024

Minus 18 Prozent beim Umsatz, minus acht Prozent beim Gewinn

Halbjahresbilanz. Bei der EVN haben sich die gesunkenen Strompreise im Ergebnis niedergeschlagen. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/’24 sank der Umsatz um 18 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis fiel um 8 Prozent auf 199 Millionen Euro – im Endkundengeschäft schrieb das Unternehmen im Mehrheitseigentum des Landes Niederösterreich sogar Verluste.

Der Gewinn von rund 200 Mio. kommt aus dem Verkauf der eigenen Erneuerbaren-Produktion im Großhandel und zweitens aus den Aktivitäten im Ausland. So verkauft die EVN inzwischen mehr Strom in Südosteuropa als in Mitteleuropa, vor allem in Bulgarien und Nordmazedonien. Die Ökostrom-Produktion war mit 1.485 Gigawattstunden (GWh) um knapp ein Drittel höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Anteil an der gesamten Stromproduktion von insgesamt 1.791 GWh betrug somit 83 Prozent.

Das liegt einerseits am Wetter, namentlich einem windigen und warmen Winter. Die gute Wasserführung führte zu einer vergleichsweise hohen Produktion bei den Flusskraftwerken, die ihre höchste Leistung für gewöhnlich mit der Schneeschmelze im Frühling erreichen. Andererseits führten die warmen Temperaturen zu einem niedrigeren Absatz bei Strom und Wärme.

Bei der Windkraft wirkte sich zudem die Inbetriebnahme von zwei neuen Windparks sowie einer Großflächen-Photovoltaikanlage am Standort des ehemaligen Kraftwerks Dürnrohr aus.

Der private Photovoltaik-Ausbau hingegen stellt EVN vor Herausforderungen, denn die Stromnetze müssen die zusätzliche Leistung aufnehmen können. Von fünf Milliarden Euro, die EVN bis 2030 investieren will, gehen drei Mrd. Euro in den Netzausbau. Investiert wird auch in zusätzliche Ökostrom-Produktion, derzeit sind zwei Windparks in Entwicklung.

Kurier