Der Markt für Heizkessel, die mit Biomasse betrieben werden, ist im Vorjahr deutlich geschrumpft. Die Umsätze der Hersteller sanken gegenüber 2022 um 98 Mio. Euro, schrieb der Marktforscher Branchenradar am Dienstag in einer Aussendung. Der Umsatz mit Heizkesseln für fossile Brennstoffe sei dazu im Vergleich nur moderat zurückgegangen. Für den Gesamtmarkt beliefen sich die Herstellererlöse auf 220,5 Mio. Euro, ein Minus 31,7 Prozent zur Vorjahresperiode.
Als Grund für den Einbruch bei Biomassekesseln führte Branchenradar unter anderem die „Ankündigungspolitik“ der Regierung hinsichtlich künftiger Förderrichtlinien an. So habe die Debatte über den verpflichtenden Tausch von fossilen Geräten im Jahr 2022 „zu einem unerwarteten Boom bei mit Holz befeuerten Heizkesseln“ geführt. 2023 sei dann im Zuge der Verhandlungen zum Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) frühzeitig nach außen gedrungen, dass Investitionen in mit Biomasse betriebenen Kessel – unter Biomasse fallen etwa Holzpellets – ab 2024 noch attraktivere Förderungen erhalten sollen. Die Folge sei gewesen, dass „vor allem so mancher austauschwillige Eigenheimbesitzer die Investition erstmal aufschob“. Außerdem sei im Laufe des Jahres klargeworden, dass der bisher als verpflichtend verkündete Heizkesseltausch doch wieder „wackelt“ – „ehe das Ende der Verpflichtung im Herbst in der Tat bekannt gegeben wurde“.
Besser liefe es für die Hersteller bei fossilen Heizkesseln. Bei Gasheizkesseln gab es zwar einen Rückgang von knapp 6 Mio. Euro (minus 5,1 Prozent), bei Ölheizkessel erzielte die Branche 2023 aber sogar ein Erlösplus von 2 Mio. Euro (plus 46,9 Prozent). „Dass im Vorjahr ganz ohne Förderung und trotz öffentlicher Ächtung einzig die Nachfrage nach Ölheizkesseln wuchs, entbehrt nicht einer gewissen Ironie“, kommentiert Branchenradar in der Aussendung.
APA