Die steirische Südbahn soll zwischen Werndorf und der Grenze zu Slowenien bis Mitte der 2030er-Jahre zweigleisig ausgebaut werden. Die Absichtserklärung zwischen Bund, Land und ÖBB Infra wurde am Freitag in Graz unterzeichnet. Das Land leistet mit P&R-Plätzen und Regiobus-Anschlüssen seinen Beitrag. Die Fahrzeit von Graz ins nordslowenische Maribor (Marburg) könnte sich von rund 70 auf 45 Minuten verringern – vorausgesetzt, der bisher nötige Lokwechsel an der Grenze entfällt.
Zur Unterzeichnung der Absichtserklärung kamen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP), Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) und ÖBB Infra-Vorständin Judith Engel in der Grazer Burg zusammen. Bis voraussichtlich 2036 wird die Bahnstrecke durchgehend zweigleisig ausgebaut. Darüber hinaus werden Bahnhöfe modernisiert, barrierefrei gemacht sowie Eisenbahnkreuzungen aufgelassen.
Laut Gewessler seien mit dem Ausbau der Südbahn die Weichen für eine klimafreundliche Mobilität sowie umweltfreundlichen Güterverkehr in der Südsteiermark gestellt. Für Drexler revolutioniere die neue Südbahnstrecke die Zugverbindung zwischen Graz und Maribor. Er wies auch auf die wichtige Verbindung zwischen dem Cargo Center Graz in Werndorf und dem slowenischen Hafen Koper für den Güterverkehr hin. Das Cargo Center Graz sei der größte Geschäftspartner des slowenischen Güterhafens.
Verkehrslandesrat Lang wiederum sagte, die Zweigleisigkeit werde Taktverdichtungen, kürzere Fahrzeiten und noch bessere Anbindung an zahlreichen Bahnhöfe in den Regionen bringen. ÖBB-Infra Vorständin Judith Engel gab sich überzeugt, dass man mit dem Ausbau „ein hochattraktives Angebot gegenüber der Straße“ schaffen werde. Das Ergebnis mit besseren Vertaktungen werde eine deutlich bessere Anbindung an den Knoten Hauptbahnhof Graz inklusive neuer Südstrecke mit Koralmbahn und Semmeringbasistunnel sein.
Der Bau geschehe in enger Abstimmung mit dem Ausbau auf slowenischer Seite, sodass grenzüberschreitende Züge dann keinen Zwischenhalt mehr einlegen müssen, um wie bisher, Loks umzuspannen. Dies geschieht bisher wegen der unterschiedlichen Bahnstromsysteme der beiden Länder bzw. wenn keine Loks eingesetzt werden, die mit beiden Stromsystemen arbeiten können. Die ersten Baumaßnahmen sollen – vorbehaltlich aller Genehmigungen – ab 2028 im Bereich des Grenzbahnhofs Spielfeld-Straß starten.
APA