Deutsche Messe für Nutzfahrzeuge erwartet mehr Aussteller

16. September 2024, Hannover
Für die Branche ist der Elektro-Antrieb eine Alternative
 - Wörth am Rhein, APA/dpa

Mitten in der Krise der Autoindustrie trifft sich ab heute die internationale Nutzfahrzeug-Branche auf der IAA Transportation in Hannover. Das Geschäft mit Lastwagen und Transportern leidet in Deutschland derzeit ähnlich wie das gesamte Autogeschäft unter der Kaufzurückhaltung seiner Kunden. Hinzu kommen die hohen Investitionen, die die Hersteller in neue Technologien und alternative Antriebe stecken müssen. Auf der Messe präsentieren 1.650 Aussteller ihre Neuheiten.

Technologische Innovationen, Elektro- und Wasserstoffantriebe sind nach Angaben der Organisatoren vom Verband der Automobilindustrie (VDA) auch auf der IAA Transportation der klare Schwerpunkt. Die Branche wolle zeigen, „dass wir die Produkte für klimaneutrale und digitale Mobilität bereits entwickelt haben und auch produzieren“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Jetzt geht es darum, die Fahrzeuge auch in entsprechender Anzahl auf die Straße zu bringen.“

Mehr als 1.650 Aussteller aus 41 Ländern haben sich laut VDA in der niedersächsischen Landeshauptstadt angekündigt. Damit fällt die Messe größer aus als vor zwei Jahren mit damals 1.400 Ausstellern. Nach einem Pressetag wird die Ausstellung am Dienstag von Deutschlands Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) offiziell eröffnet. Am Mittwoch wird auch der deutsche Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) erwartet. Die Messe dauert bis Sonntag.

Vertreten sind unter anderem Daimler, MAN, Scania, Volkswagen, Renault, Volvo, Iveco, Ford, Kässbohrer oder Schmitz Cargobull sowie Bosch, Schaeffler, Continental und ZF. Auch der chinesische E-Auto-Bauer BYD ist mit einem Elektro-Doppeldeckerbus vertreten, Tesla zeigt seinen E-Sattelschlepper Semi-Truck.

Zu sehen sind laut VDA 145 Welt- und Messepremieren. Hersteller wie Daimler, MAN, Scania und Volvo präsentieren ihre neuesten elektrischen und wasserstoffbetriebenen Lkw, VW Nutzfahrzeuge zeigt die neue Generation seines VW Transporters. Der chinesische Hersteller Maxus enthüllt einen neuen Elektro-Allrad-Pick-up, der in Hannover Weltpremiere feiern soll.

Vor der Messehalle soll es eine Protestveranstaltung geben: Das Anti-Globalisierungsnetzwerk Attac will für eine klimagerechte Transformation im Güterverkehrssektor demonstrieren. Man kritisiere den „überproportional gewachsenen Gütertransport“ und die „Profitmaximierung auf Kosten von Menschen und Natur“, hieß es in einer Mitteilung.

Die Nutzfahrzeugschau, die sich laut VDA als Weltleitmesse der Branche sieht, findet seit 1992 in Hannover statt. Veranstaltet wird sie im zweijährigen Wechsel mit der IAA Mobility für Pkw in München. Die Leistungsschau für Lkw und Kleintransporter hat sich mittlerweile für neue Transportformen bis hin zu Paketdrohnen und Lastenrädern geöffnet. Die Messe läuft bis zum 22. September.

Laut dem VDA hat sich der Nutzfahrzeugmarkt zuletzt deutlich abgekühlt. Im August wurden in Deutschland noch gut 23.000 Nutzfahrzeuge neu zugelassen, 37 Prozent weniger als vor einem Jahr. Wegen der unsicheren Konjunkturaussichten halten sich nach Einschätzung von Experten viele Unternehmen mit der Anschaffung neuer Lastwagen zurück. In den ersten sieben Monaten gab es dank eines besseren Jahresauftakts insgesamt noch ein Plus von 6 Prozent.

APA/dpa

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