Plastikmüll: Kalifornien verklagt ExxonMobil

24. September 2024, Los Angeles/Irving (Texas)
Der Generalstaatsanwalt wirft dem Konzern eine Täuschungskampagne vor
 - Paris, APA/AFP

Der US-Bundesstaat Kalifornien hat den Ölkonzern ExxonMobil am Montag wegen einer „jahrzehntelangen Täuschungskampagne“ beim Recyceln von Plastikmüll verklagt. In der vom kalifornischen Generalstaatsanwalt Rob Bonta eingereichten Klage heißt es, der Konzern habe durch „geschicktes Marketing“ Verbraucher in dem Glauben gelassen, Einwegkunststoffe könnten und würden auch recycelt werden.

Die Klage zielt darauf ab, ExxonMobil die Kosten für die Beseitigung von Millionen Tonnen Plastik aufzuerlegen, die Land und Meer verschmutzen. Nach Informationen der „New York Times“ könnte die Summe dafür „mehrere Milliarden Dollar“ betragen.

„Plastik ist überall, in den tiefsten Gebieten unserer Ozeane, auf den höchsten Gipfeln der Erde und sogar in unseren Körpern“, sagte Bonta. Es verursache irreversible Schäden für die Umwelt und die Gesundheit. ExxonMobil habe die Öffentlichkeit jahrzehntelang getäuscht, „um uns weiszumachen, dass Recycling das Problem von Plastikmüll und Verschmutzung lösen könnte“.

Dabei habe der Konzern „genau gewusst, dass dies nicht möglich war“, sagte Bonta. ExxonMobil habe gelogen, um seine Gewinn auf Kosten des Planeten und vermutlich auf Kosten der Gesundheit der Menschen zu steigern.

Der Konzern reagierte auf AFP-Anfrage zunächst nicht auf die Vorwürfe. Der Klage der Generalstaatsanwaltschaft waren mehr als zweijährige Ermittlungen vorausgegangen. In den USA gibt es inzwischen eine Reihe von Umweltklagen gegen Öl- und Gaskonzerne. Kalifornien ist dabei einer der Vorreiter der Bewegung.

Die weltweite Produktion von Plastik hat sich in den vergangenen 20 Jahren auf rund 460 Millionen Tonnen pro Jahr mehr als verdoppelt. Nur etwa neun Prozent der Kunststoffe werden recycelt. Im November wollen in Südkorea 175 Länder die letzte Phase der UN-Verhandlungen zu einem internationalen Abkommen gegen Plastikmüll einläuten.

APA/AFP

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