Energiewende. Im Stromsektor steht Österreich vor einer Jahrhundertaufgabe – und könnte dabei eine „Jahrhundertchance“ nützen, glaubt der neue Chef der IG-Windkraft, Florian Maringer. Sein Verband übergibt den Regierungsverhandlern heute drei Vorschläge, wie der begonnene Umbau des Energiesystems optimal bewerkstelligt werden kann.
Wesentlich dafür ist der Netzausbau. Die Kosten liegen laut einer Studie bei rund 30 Milliarden Euro bis 2030 und 53 Milliarden bis 2040. 40 Prozent davon müssen für die Renovierung des in die Jahre gekommenen Netzes ausgegeben werden, 60 Prozent für die Modernisierung. Maringer plädiert jetzt für einen „Strom-Asfinag-Fonds“ ähnlich der Asfinag, die ja für Bau und Instandhaltung der Straßen zuständig ist.
So könnten die Kosten „über Generationen“ gestreckt werden und sie so langfristig finanzieren. „Wenn das bei Autobahnen geht, schaffen wir das auch beim Stromnetz“, sagt Maringer.
Wichtig sei außerdem eine echte Verfahrensbeschleunigung beim Ökostromausbau – wesentlich sei da für Maringer sowohl „eine bessere Ressourcenausstattung der Behörden mit Budget und qualifiziertem Personal“ als auch die verfassungsrechtliche Verankerung des „übergeordneten Interesses“ beim Ausbau der Erneuerbaren sowie „gemeinsame und verbindliche Ziele für den Ausbau in allen Bundesländern“ (Flächenbeitragswerte).
Und Maringer drängt auf einen Beschluss des bereits vorliegenden Elektrizitätswirtschaftsgesetzes.
Kurier