Ab Mai 2026 sind Wasserstoffbusse in Kärnten unterwegs

22. November 2024, Klagenfurt
Die Kärntner Wasserstoffbusflotte soll ab Mai 2026 mit 35 Bussen Fahrt aufnehmen
 - Wien, APA

In Kärnten sollen ab Mai 2026 insgesamt 35 Busse der Österreichischen Postbus AG im Villacher Regionalverkehr mit Wasserstoff betrieben werden. Das gab Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) gemeinsam mit Vertretern aus der Wirtschaft am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt. Dafür errichtet der Landesenergieversorger Kelag eine neue Elektrolyseanlage.

Das im Frühjahr gestartete Projekt DeCarB (Decarbonising Carinthian Bus Transport) wird mit 28 Mio. Euro gefördert, 15 Mio. davon kommen aus Bundesmitteln, zwei Mio. aus EU-Mitteln. Die restlichen elf Mio. Euro stammen aus dem EBIN-Call (Emissionsfreie Busse und Infrastruktur), einem Förderprogramm zur Umstellung von Busflotten auf emissionsfreie Antriebe.

Schuschnig verwies auf die Wichtigkeit solcher Fördermittel: „Angesichts der budgetären Situation des Landes wäre es völlig undenkbar, Projekte wie diese aus dem Landeshaushalt zu decken.“ Das Wasserstoff-Projekt erklärte Schuschnig damit, dass Technologieoffenheit vor allem in der Mobilität über allem stehe, es sei noch nicht sicher, welche Technologie sich langfristig durchsetzen würde.

Neue Elektrolyseanlage

Franz Winkler von der HyCentA Research GmbH übernimmt die wissenschaftliche Projektbegleitung und stellte technische Details des Projekts vor. Mittels zweier Elektrolyseanlagen, die je eine Leistung von einem Megawatt haben, würden täglich rund 700 Kilogramm Wasserstoff erzeugt. Das Ergebnis soll eine Jahreskilometerleistung von circa 1,98 Mio. Kilometern ermöglichen. Alfred Loidl, Vorstand der Österreichischen Postbus AG, ergänzte: „Die Busse werden 700.000 Liter weniger Diesel verbrauchen als jetzt.“

Errichtet wird die Elektrolyseanlage von der Kelag. Vorstand Danny Güthlein erklärte die Wichtigkeit der Dekarbonisierung des Verkehrs: „Insgesamt stammen in Österreich zwei Drittel der Energie aus dem Ausland.“ Der Verkehr sei hier mit 90 Prozent fossilen Energieträgern das „Sorgenkind“. Eine Besonderheit sei, dass die beiden Elektrolyseure mit grünem Strom betrieben werden. Die Abwärme, die bei der Elektrolyse entsteht, wird in das Fernwärmenetz Villach eingespeist. Bis Anfang 2026 soll die Anlage in Betrieb gehen, so der Kelag-Vorstand.

APA