Wer folgt 2025 auf Erich Haider? Erich Haider?

16. Dezember 2024

Linz AG: Nach der Bürgermeisterwahl soll eine Entscheidung fallen, wer den städtischen Versorger künftig führt

Im September 2025 endet das Vorstandsmandat Erich Haiders als Chef der Linz AG. Spätestens nach der Stichwahl um den Sitz des Linzer Bürgermeisters wird die Diskussion darüber beginnen, wer ihm nachfolgt.
Im Hintergrund gibt es schon länger Gespräche darüber, wer den städtischen Versorger künftig führen soll. Eine wichtige Frage, schließlich kommt die Linz AG nicht nur für das Defizit des öffentlichen Verkehrs auf. Das Unternehmen mit rund 3300 Beschäftigten und 1,4 Milliarden Euro Umsatz ist das wirtschaftliche Rückgrat für die finanziell nicht gerade üppig bestückte Landeshauptstadt.

Wer den Vorstandschef bestimmt, ist ein Politikum. Darum wird auch vor der Entscheidung, wer Nachfolger von Klaus Luger wird, keine Entscheidung fallen. Lugers Vorgänger Franz Dobusch wollte vor seinem Abgang noch einen Nachfolger für Alois Froschauer bestimmen, dies blieb allerdings Luger vorbehalten, und er entschied sich für Haider.
Dieser hatte 2014 schon fünf Jahre Vorstandserfahrung und kannte die Linz AG auch als Angestellter schon aus der Zeit vor seiner Politkarriere als SPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter.

Nun wollte eigentlich Luger die Haider-Nachfolge noch bestimmen, kam sich dabei aber selbst in die Quere. Daher wird sein Nachfolger gemeinsam mit den Spitzen des Aufsichtsrats eine wesentliche Rolle spielen.

In der SPÖ rechnet man fix damit, dass Dietmar Prammer trotz Gegenwinds für die Stadtpartei und Luger-Malaise den Bürgermeistersessel für die Partei halten kann. Daher laufen innerhalb der SPÖ auch Gespräche und etliche Gerüchte, wer Haider 2025 nachfolgen könnte. Und dabei spielen auch unterschiedliche Strömungen in der Partei keine unwesentliche Rolle.

Würde intern nachbesetzt, wäre Josef Siligan wohl der Favorit auf die Haider-Nachfolge. Der 48-jährige Chemiker ist im Vorstand für den Energiebereich verantwortlich, nachdem er davor gemeinsam mit dem jetzigen Chef der Salzburg AG, Michael Baminger, die Vertriebsfirma Enamo (eine gemeinsame Tochter von Linz AG und Energie AG) geführt hatte.
Dem Vernehmen nach sieht man sich in der SPÖ aber auch außerhalb um, ob es einen SP-nahen Manager gäbe, der die Linz AG führen könnte.

Auch externe Kandidaten

Ein Name, der immer wieder fällt, ist jener des ehemaligen Linzer Vizebürgermeisters Christian Forsterleitner. Der 47-jährige Manager war nach seiner Zeit in der Linzer Stadtregierung beim Linzer Rohrespezialisten Ke Kelit tätig und ist jetzt im Primärversorgungszentrum Traun für die wirtschaftlichen Agenden zuständig. Für Forsterleitner spräche, dass Bürgermeisterkandidat Prammer regelmäßig zu Hause bei Franz Dobusch ein Strategiecoaching bekomme und Forsterleitner einst als Ziehsohn galt. Dass der Linzer Wirtschaftsprofessor Thomas Gegenhuber, der mit Dobuschs Sohn Leonhard seit Jugendtagen gut befreundet ist, nun Stadtrat wird, wird parteiintern als Zeichen des wieder wachsenden Einflusses von Dobusch gesehen. Gegen Forsterleitner spricht freilich seine Unerfahrenheit in Energiefragen.

Immer wieder genannt wird einer, der zwar in Wien Karriere gemacht hat, dessen Wurzeln in den Jugendorganisationen der Linzer SP aber in der Vorstandsbesetzung seiner Privatstiftung sichtbar werden. Martin Winkler ist Finanzspezialist, Partner und Geschäftsführer von SLG Treasury, einem Spezialisten für Unternehmensfinanzen in Wien. Auf ihn halten viele große Stücke. Vorsitzender seiner Privatstiftung ist mit Modeunternehmer Harald Rossegg der ehemalige Chef der Jungen Generation. Winkler ist allerdings schon 61 Jahre alt.

Da könnte Erich Haider, der im Jänner 68 Jahre alt wird, noch ein paar Jahre dranhängen. „Keine schlechte Idee“, sagt ein erfahrener Sozialdemokrat. Haider mache einen tollen Job. Für die Linz AG wäre das eine gute Nachricht.

Oberösterreichische Nachrichten