In den zentralen E-Automärkten weltweit sind vergangenes Jahr mehr als zehn Millionen rein batteriebetriebene Fahrzeuge verkauft worden. Auf den 21 Märkten, die die Unternehmensberatung PwC untersucht hat, ergaben sich 10,4 Millionen Verkäufe, wie aus einer Analyse hervorgeht. Das sind um 14,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Wachstum hat sich damit wohl deutlich verlangsamt. 2023 hatte PwC noch ein Plus von 28 Prozent errechnet.
Die Zahlen aus dem Vorjahr wurden inzwischen allerdings deutlich nach unten korrigiert. Hintergrund ist vor allem, dass PwC seine Erhebungsmethode für China korrigiert hat, um zu verhindern, dass von dort exportierte Fahrzeuge doppelt gezählt werden. Der Unterschied geht in die Hunderttausende.
Deutschland verliert seinen Stockerlplatz
Absolut dominanter Markt ist China mit knapp zwei Dritteln des Volumens – konkret 6,7 Mio. reiner Elektroautos (BEV). Er liegt auch beim Wachstum mit gut 20 Prozent deutlich über dem Durchschnitt – basierend auf den korrigierten Vorjahreszahlen. Dahinter folgen die USA mit 1,2 Millionen und einem Plus von 7,4 Prozent. Platz drei geht – anders als in der Vergangenheit – nicht an Deutschland, sondern das Vereinigte Königreich (UK) mit 382.000 BEV. Das waren um gut 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutschland fällt dagegen knapp auf Platz vier, weil sein Elektroautomarkt nach dem Wegfall der Kaufprämie vergangenes Jahr um gut 27 Prozent auf 381.000 Autos eingebrochen war.
Auch in anderen europäischen Märkten wie Frankreich, Österreich, Italien, der Schweiz oder Schweden ging es mit den Stromern nach unten, die Rückgänge fielen dort auf niedrigerer Basis aber milder aus als in Deutschland.
Externe Faktoren spielen eine große Rolle
„Aktuell zeigt sich, dass der globale E-Auto-Markt weiterhin stark von externen Faktoren abhängt“, sagt Jörn Neuhausen von der zu PwC gehörenden Beratung „Strategy&“. So lasse sich der starke Absatz in China zum Jahresende auch durch „eine Art Abwrackprämie für den Kauf von E-Autos“ erklären.
Zurückgehaltene Neuzulassungen
Insgesamt bremse Deutschland mit seiner Schwäche „die Dynamik des gesamten EU-Marktes aus“, hieß es von PwC. Hier gebe es allerdings einen Sondereffekt, der die aktuelle Misere zumindest zum Teil erklärt: Weil die Hersteller 2025 deutlich mehr BEV verkaufen müssen, um den verschärften CO2-Regeln zu genügen, hätten sie BEV-Absätze aus dem vergangenen Jahr ins laufende Jahr verschoben. Als Folge erwartet PwC zu Beginn des neuen Jahres einen Schub bei den Elektro-Zulassungen.
APA/dpa