EU sieht wohl von Einfuhrverbot für russisches Flüssiggas ab

29. Jänner 2025, Brüssel
Einige EU-Staaten wollten zunächst LNG-Ersatzlieferungen aus den USA sichern
 - Wilhelmshaven, APA/AFP/AP POOL

Die EU-Kommission verzichtet Diplomaten zufolge zunächst auch weiterhin auf ein Einfuhrverbot von russischem Flüssigerdgas (LNG). Damit reagiere die Brüsseler Behörde auf Bedenken der Mitgliedstaaten, die zunächst Ersatzlieferungen aus den USA sichern wollten, hieß es in den diplomatischen Kreisen am Mittwoch weiter. Daher sei ein solcher Schritt nicht Teil des jüngsten Sanktionspakets gegen Russland als Antwort auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine.

„Zuerst muss man einen Deal haben, sonst hat man kein Gas aus Russland und auch nicht aus den USA“, sagte einer der Diplomaten. Im Juni vergangenen Jahres hatte die Europäische Union in einem weiteren Sanktionspaket gegen Russland die Verladung von russischem LNG verboten. Zuvor war russisches Flüssiggas in Häfen in Nordeuropa von Schiff zu Schiff verladen worden für den Weitertransport nach Asien. Seit das Verbot in Kraft trat, bleibt mehr russisches LNG in Europa, was einige Mitgliedstaaten dazu veranlasst hat, sich für strengere Regeln und ein vollständiges Verbot einzusetzen.

Andere EU-Staaten setzen sich demnach jedoch dafür ein, zunächst weiterhin russisches Flüssiggas zu nutzen. US-Präsident Donald Trump hat Europa allerdings bereits dazu aufgefordert, mehr US-LNG zu importieren. Dazu will Trump im Gegensatz zu seinem Vorgänger Joe Biden die LNG-Förderung hochfahren und auch das US-Defizit im Handel mit der EU abbauen.

APA/ag