
Unternehmen „AirxBig“ prüfte die Photovoltaik-Tauglichkeit der Hausdächer. Daten, inklusive Kosteneinschätzung, sind ab Mai für die Bürger auf der Spittaler Gemeindehomepage abrufbar.
Drones as a service“ – also Drohnen als Dienstleistung – ist der Leitspruch des österreichischen Unternehmens „AirxBig“ mit Sitz im burgenländischen Mattersburg, das sich auf die Durchführung professioneller Drohnenprojekte, wie Wildbach-Dokumentationen, die Digitalisierung von Baustellen oder 3D-Visualisierung, spezialisiert hat. Aber auch die Bestimmung von Solarpotential ist eines der Spezialgebiete der Drohnenpiloten.
Dieses Können und Wissen machten sich die Gemeinden Spittal, Seeboden, Bad Kleinkirchheim und Reichenau für ein interkommunales Projekt zunutze und holten „AirxBig“-Geschäftsführer Christian Preiml ins Boot. Neben den vier Gemeinden sind auch der Regionalverband Nockregion (LAG), die Klima- und Energie-Modellregion Millstätter See (KEM) sowie die Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR!) eingebunden. Im Auftrag der Stadt Spittal flogen die Piloten mit verschiedenen Drohnen das gesamte Gemeindegebiet ab und überprüften alle Häuser und Dachflächen akribisch und zentimetergenau auf ihre Eignung für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Dabei wurde auch die Umgebung einschließlich benachbarter Gebäude, Bäume und Berge miteinbezogen, da deren Schatten die Stromproduktion beeinflussen kann. „Diese Informationen stellen wir nun den Bürgern kostenlos zur Verfügung“, freut sich Bürgermeister Gerhard Köfer, dieses innovative Projekt in Anwesenheit des zuständigen Infrastruktur-Stadtrates Christoph Staudacher, den beiden Bürgermeistern aus Seeboden und Reichenau, Thomas Schäfauer und Karl Lessiak, RegionalmanagerinChristine Sitter von der LAG (Lokale Aktionsgruppe) Nockregion-Oberkärnten sowie „AirxBig“-Geschäftsführer Christian Preiml und Georg Oberzaucher von der Klima- und Energiemodellregion Millstätter See vorstellen zu dürfen.
Ab 1. Mai sind die Daten über ein eigenes, kostenloses Internetportal auf der Homepage der Stadtgemeinde abrufbar. Mit nur wenigen Mausklicks lässt sich das Photovoltaik-Potential und die ideale Anlagengröße ermitteln. „Mit diesen Daten, die auch bereits eine grobe Kosteneinschätzung enthalten, kann bei einem beliebigen regionalen Betrieb ein genaues Angebot für eine PV-Anlage eingeholt werden“, erklärt Köfer.
Aktuell werde noch an der Prozessierung der Daten gearbeitet, informiert Preiml, für den der Datenschutz während der Dächerbefliegung, die bereits im vergangenen Jahr stattfand, oberste Priorität hatte: „Wir haben strikte Maßnahmen getroffen, um diesen auch gewährleisten zu können. Wir verwenden nur zertifizierte Drohnen und mussten eine Fluggenehmigung beantragen. Die Grundstücksbesitzer wurden außerdem zuvor kontaktiert und mit Zeitungsberichten über unser Vorhaben aufgeklärt.“ Durch die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit können 80 Prozent der Kosten von 85.500 Euro gefördert werden.
Doch nicht nur in Sachen Photovoltaik würde das interkommunale Projekt wesentliche Verbesserungen bringen, denn auch für Erkundungsflüge im Bereich der Wildbäche wurden die Drohnen hergezogen, um umgestürzte Bäume oder drohende Verklausungen frühzeitig zu entdecken. „So können auch schwer erreichbare Stellen im Detail dokumentiert werden. Dies ist eine wichtige Maßnahme für die Sicherheit der Bevölkerung, denn damit sind wir auf die drastische Zunahme von Unwetterereignissen besser vorbereitet, können gezielt entgegensteuern und zukünftige Schutzmaßnahmen gezielt planen“, so Staudacher. Seebodens Bürgermeister Thomas Schäfauer nickt zustimmend.
Zeitnah ist eine Infoveranstaltung für alle Bürger geplant, um offene Fragen zu klären. Weitere interkommunale Projekte sollen in der Zukunft umgesetzt werden, so der Tenor zum Abschluss.
von Katharina Pollan
Kleine Zeitung