Grund sind vor allem höhere Gaspreise.
Heizen. Beim städtischen Energieversorger Wien Energie steigen die Fernwärmepreise für die kommende Heizperiode. Grund dafür sind vor allem höhere Gaspreise, aber auch gestiegene Personal- und Baukosten. Wie hoch die zusätzlichen Kosten ausfallen, hängt vom individuellen Verbrauch ab. Für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt mit 70 Quadratmeter Wohnfläche rechnet der Energieversorger mit monatlichen Mehrkosten von 12 Euro.
Rabatte werden reduziert
Die Berechnung bezieht sich auf einen Haushalt mit einem Heizenergieverbrauch von 4,57 Megawattstunden (MWh) und 30 Kubikmeter Warmwasser. Auf die laufende Abrechnungsperiode wirkt sich das noch nicht aus. Allerdings wird sich die Preiserhöhung in den Teilbeträgen für die kommende Heizperiode 2025/26 niederschlagen. Betroffen sind jene Kundinnen und Kunden, deren Vertrag dem amtlichen Preisbescheid unterliegt. Beim indexierten Vertrag werden die Preise abhängig von den Entwicklungen im Gasgroßhandel automatisch laufend angepasst.
Bei der Fernwärme gibt es bisher zwei Tarifmodelle – jenes, das dem amtlichen Preisbescheid unterliegt, und einen indexierten Tarif. Die beiden Tarifmodelle sind etwa vergleichbar mit fixen und variablen Tarifen bei Strom. Anders als beim Strom kann man sich als Mieterin oder Mieter allerdings nicht aussuchen, welche Variante man bekommt. Beim Preisbescheid wird der Preis, den Wien Energie maximal verrechnen darf, von einer Behörde festgelegt. Seit der Energiekrise hat der Energieversorger Rabatte auf den festgelegten Höchstpreis gewährt, „in Summe haben wir in der Fernwärme 700 Millionen Euro an Stützungsmaßnahmen an unsere Kundinnen und Kunden weitergegeben“, sagte Wien-Energie-Chef Michael Strebl im Gespräch mit der APA. Weil ein Preisverfahren zur Änderung des Höchstpreises sehr aufwendig sei, arbeite man mit Rabatten, sagt Strebl. In den vergangenen beiden Abrechnungsperioden (2023/24 und 2024/25) sei der Arbeitspreis jeweils mit 43 Prozent und der Grundpreis mit 20 Prozent rabattiert worden. Für 2025/26 sinkt der Rabatt auf den Arbeitspreis auf 37 Prozent, jener auf den Grundpreis entfällt.
Gegenwind kam via Aussendungen von den Wiener Oppositionsparteien: FPÖ-Wien-Obmann Dominik Nepp sah Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) persönlich verantwortlich für die Preiserhöhung: „Er könnte die Preise senken, wenn er wollte“, kritisierte Nepp und verwies auf den behördlich festgelegten Preisbescheid. Der Wiener ÖVP-Obmann Markus Figl stieß sich unterdessen am „Monopol der Wien Energie“ und forderte mehr Transparenz und Kontrolle.
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