Baugrund-Erkundungen für Netzausbau starten

11. Dezember 2025, Bruck/Leitha

Für die geplante Netzverstärkung Ost startet Austrian Power Grid nun im Bezirk mit Bohrungen und Sondierungen. Das Projekt umfasst den Um- und Neubau einer 380-kV-Freileitung auf rund 60 Kilometern zwischen Trumau und Zurndorf.


Erneuerbare Energie ist im Brucker Bezirk in großen Mengen vorhanden. Zu Spitzenzeiten belasten die hohen Mengen allerdings das Stromnetz, während in anderen Regionen der Strom gebraucht würde. Neben dem Ausbau der Umspannwerke arbeitet der Netzbetreiber Austrian Power Grid, kurz APG, daher auch an der Verstärkung des Leitungsnetzes.
Im Bezirk startet APG jetzt mit Baugrunderkundungen für den geplante Neu- und Ausbau des 380-kV-Übertragungsnetzes in Niederösterreich und im Burgenland. Das Vorhaben „Netzverstärkung Ost“ umfasst den Um- und Neubau einer 380-kV-Freileitung im östlichen Niederösterreich bzw. nördlichem Burgenland. Auf einer Länge von etwas mehr als 60 Kilometern wird eine neue, leistungsstarke Verbindung geplant.


Die Netzverstärkung Ost ist ein Schlüsselprojekt für die östlichen Regionen Niederösterreichs bzw. das nördliche Burgenland, wo durch den massiven Ausbau von PV- und Windkraftanlagen bereits immer öfter die Strominfrastruktur an ihre Grenzen stößt.


Hier wird bereits in Sarasdorf am Ausbau des Umspannwerks zu einem der größten Österreichs (die NÖN berichtete mehrfach) gearbeitet. Bis 2029 entsteht hier ein riesiger Knotenpunkt, von dem aus vor allem Wind- und Sonnenstrom auch in die westlichen Bundesländer transportiert werden soll. Dafür braucht es auch die entsprechenden Leitungen, wie die geplante 380-kV-Leitung. Zwölf Gemeinden im Bezirk betroffen. Für die Detailplanung des Projekts werden in den kommenden Monaten auf Grundstücken in Gemeinden entlang der Leitung in den Bezirken Baden, Mödling, Bruck an der Leitha und Neusiedl am See von APG Baugrunderkundungen durchgeführt. Betroffen sind im Brucker Bezirk die Gemeinden Bruck, Göttlesbrunn, Höflein, Rohrau, Trautmannsdorf, Götzendorf, Himberg, Ebergassing, Enzersdorf, Gramatneusiedl, Lanzendorf und Moosbrunn.


So sollen die besten Voraussetzungen für eine optimale Trasse gefunden werden. Dazu werden 22 Kernbohrungen und 40 Baggerschürfen mit Rammsondierungen bis voraussichtlich Ende Februar 2026 durchgeführt. Dafür gibt es eine Vorarbeitenbewilligung vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.


Ab dem Frühling sind Infogespräche mit Gemeinden und Grundeigentümern und danach Infomessen für interessierte Bürger geplant. 2027 soll das Projekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht und ab 2030 gebaut werden. Die Inbetriebnahme der Leitung ist ab Mitte der 2030er-Jahre geplant.

Von Brigitte Steinbock und Susanne Müller

NÖN