Erneuerbare fürchten mehr Strom-Importe

11. Dezember 2025

Die schwarz-rot-pinke Bundesregierung verhandelt aktuell mit der Opposition, um die nötige Verfassungsmehrheit für das geplante Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) zu bekommen. Wie berichtet, soll es u. a. Einspeisegebühren für große Erzeuger von erneuerbarem Strom geben. Das missfällt der Branche, sie warnt vor höheren Stromkosten.
Nun ergab eine neue Studie im Auftrag des Dachverbands der Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), dass die geplanten Einspeisenetzentgelte auch die Strom-Importe deutlich erhöhen und damit den Kaufkraftabfluss ins Ausland verstärken würden. Die Kosten der zusätzlichen Importe werden für die heimischen Haushalte und Unternehmen mit 290 bis 490 Millionen Euro beziffert. „Heimische Erzeugung werde schlechtergestellt – der Import von Strom aus Gas-, Kohle-oder Atomkraftwerken steigt“, warnt die Erneuerbaren-Branche.


„Österreich-Aufschlag“


„Die im ElWG geplanten Einspeisenetzentgelte für erneuerbare Stromerzeuger verteuern grundsätzlich die österreichische Erzeugung und machen dadurch Importe im Vergleich günstiger“, konstatiert Studienautor Thomas Rosenzopf vom Beratungsunternehmen Enervis. Der Erneuerbare-Dachverband ortet einen „Österreich-Aufschlag“ durch die neuen Erzeugungsentgelte ähnlich wie im Lebensmittelhandel. Außerdem würden die Importe, die Energie-Unabhängigkeit gefährden.

Tiroler Tageszeitung