Betriebsstörung in finnischem Atomkraftwerk – Reaktor abgeschaltet

10. Dezember 2020, Helsinki

In einem finnischen Atomkraftwerk hat es einen Störfall gegeben. Dies habe zu einem automatischen Betriebsstopp in der Anlage Olkiluoto 2 geführt, teilte die Strahlenschutzbehörde Säteilyturvakeskus (STUK) am Donnerstag mit.

Messsysteme hätten innerhalb des Kraftwerks erhöhte Strahlenwerte gemessen. Bisherigen Erkenntnissen zufolge sei aber keine Strahlung aus dem Reaktor ausgetreten, eine Gefahr für die Umgebung bestehe nicht, berichtete die Behörde weiter. Besondere Schutzmaßnahmen seien daher nicht notwendig. Auch der Kraftwerksbetreiber TVO sprach davon, dass die Situation weder Menschen noch die Umwelt gefährdet habe.

Olkiluoto ist eine Insel vor der Westküste Finnlands. Sie befindet sich rund 250 Kilometer nordwestlich von Helsinki. Das Kernkraftwerk liege etwa 1.400 Kilometer von Österreich entfernt, die vorherrschende Windrichtung zeigte aktuell Richtung Norden, informierte dazu das Umweltschutzministerium in Wien: „In Österreich besteht keine Gefahr.“ Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie beobachte die Situation, hieß es weiters aus dem Kabinett von Ressortchefin Leonore Gewessler (Grüne) zur APA.

Diesen Angaben zufolge kam es um 11.22 Uhr zu dem „Ereignis“. Aufgrund von erhöhten Strahlenmesswerten im Primärkreislauf des zweiten Blocks von Olkiluoto sei der Reaktor notabgeschaltet worden. Betreiber und Nuklearaufsichtsbehörde untersuchten die Ursache für die erhöhten Messwerte innerhalb der Anlage noch.

APA/dpa

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