Haushaltsenergiepreise im August um 6,7 % unter Vorjahr

16. Oktober 2020, Wien
Stromzähler alter Produktion
 - Schwerin, APA/dpa

Die Preise für Haushaltsenergie waren im August um 6,7 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Grund dafür waren vor allem die gesunkenen Ölpreise. Heizöl kostete um mehr als ein Viertel weniger und auch Sprit war deutlich billiger. Strom kostete etwas mehr, wie aus dem von der Österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex (EPI) hervorgeht. Im Vergleich zum Vormonat Juli waren die Haushaltsenergiepreise mit einem Anstieg um 0,1 Prozent relativ stabil.

Der Verbraucherpreisindex (VPI) sank im Monatsvergleich um 0,2 Prozent, im Jahresabstand stieg er um 1,4 Prozent.

Heizöl kostete im August über ein Viertel (26,4 Prozent) weniger als im Jahr davor. Superbenzin war um 15,1 Prozent billiger, Diesel um 13,3 Prozent. Verglichen mit Juli war Heizöl um 2,4 Prozent günstiger. Die Spritpreise zogen im Monatsvergleich an. Superbenzin war um 0,7 Prozent teurer, Diesel um 0,2 Prozent. Das spiegle auch die Entwicklung auf den Erdölmärkten wider, so die Energieagentur. Obwohl der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent im August auf knapp 45 Dollar gestiegen ist, war er immer noch im ein Viertel niedriger als im August 2019 mit durchschnittlich 59 Dollar je Fass.

Mittlerweile würden selbst führende Erdölkonzerne nicht mehr davon ausgehen, dass sich die Preise wesentlich und dauerhaft erholen werden, so die Energieagentur. So vertrete etwa BP in dem im September veröffentlichten „Energy Outlook 2020“ die Ansicht, dass das Nachfragemaximum nach Rohöl mit rund 100 Mio. Barrel pro Tag bereits 2019 erreicht worden sei und die Ölnachfrage nie mehr das Vor-Corona-Niveau erreichen werde. Selbst unter der Annahme, dass keine weiteren Maßnahmen zum Klimaschutz getroffen werden, würde das sogenannte „Peak Oil“ im Jahr 2025 erreicht werde. Auch Royal Dutch Shell setze mit dem „Project Reshape“ auf Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen, um sich neu zu orientieren und in Zukunft im globalen Wettbewerb um Marktanteile bei erneuerbaren Energien mithalten zu können.

„Heute können wir bei einigen Ölkonzernen einen Paradigmenwechsel beobachten. Sie stellen die entsprechenden Weichen und treffen Investment-Entscheidungen, um in Zukunft wesentliche Player am Markt für erneuerbare Energie zu sein“, so Energieagentur-Geschäftsführer Peter Traupmann laut Pressemitteilung.

Gas war im August 2020 um 1,2 Prozent billiger als im August 2019, Fernwärme um 0,8 Prozent. Der Strompreis stieg um 5,3 Prozent. Holzpellets kosteten um 0,3 Prozent mehr. Brennholz war um 0,8 Prozent günstiger.

Im Vergleich zum Vormonat Juli stiegen die Preise für Strom (+0,2 Prozent) und Holzpellets (+0,3 Prozent). Fernwärme, Brennholz und Gas waren unverändert.

Sercvice: Video-Kommentar von Herbert Lechner, dem wissenschaftlicher Leiter in der Österreichischen Energieagentur, zum EPI:

APA

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