EEX will Ökostromgeschäft ausbauen

1. März 2021, Leipzig/Frankfurt
Man will mit Ökostrom wachsen
 - Leipzig, APA/dpa

Die Europäische Energiebörse (EEX) will in den kommenden Jahren ihr Wachstum mit dem Ökostromgeschäft und grünen Produkten vorantreiben. „Wir sehen Veränderungen im Kernmarkt Strom“, sagte Börsenchef Peter Reitz. „Er wird sich weiter in Richtung Erneuerbare entwickeln und wir wollen zur Integration beitragen.“

Die Entwicklung werde auch den Gasmarkt erreichen, wenn Gas klimafreundlicher gefördert werde. Zu den grünen Produkten der European Energy Exchange (EEX) gehören nach seinen Worten auch Herkunftsnachweise, die belegen, wo das Produkt erzeugt wird.

Die in Leipzig ansässige EEX, die zur Deutschen Börse gehört, handelt weltweit mit Strom, Gas, Fracht, CO2 sowie Agrarprodukten und beschäftigt rund 700 Mitarbeiter.

In Sachen Ökostromboom ist Reitz laut Reuters Überzeugungstäter. „Es ist kein Zufall, dass an der EEX nicht Kohle und Öl gehandelt werden.“ Die grünen Produkte würden für die Dekarboniserung der Wirtschaft wichtiger. Und deshalb böten sich dadurch Zukunftschancen.

Auch verflüssigtes Erdgas (LNG) biete Wachstumschancen, sagte Reitz. Gleiches gelte für CO2-Verschmutzungsrechte und das Thema grüner Wasserstoff aus erneuerbarem Strom. „Der Wasserstoff-Markt wird nicht in einem Big Bang global entstehen, so etwas entsteht Schritt-für-Schritt.“ Reitz ist seit 2011 Chef der EEX. Die 2002 gegründete Börse erzielte 2019 einen Umsatz von 300 Millionen Euro. Der EEX-Anteil an den Umsätzen der Deutschen Börse Gruppe macht ungefähr zehn Prozent aus. „Wir sind Marktführer und verzehntfachten unser Volumen 2020“, sagte Reitz. Die Coronakrise habe die EEX bisher gut überstanden. „Wir haben den Börsenbetrieb in der Pandemie praktisch aus den Wohnzimmern unserer Mitarbeiter aufrechtgehalten. Es gab keine Serviceeinschränkungen oder Ausfälle.“

APA/ag