Die Salzburg AG hat das erste Coronajahr wirtschaftlich nicht nur stabil, sondern mit einem Rekordgewinn „überstanden“: Der Umsatz ist zwar um 5,6 Prozent auf 1,45 Mrd. Euro gesunken (2019: 1,54 Mrd. Euro), der Gewinn vor Steuern (EBT) aber um knapp 2 Prozent auf 51,2 Mio. Euro gestiegen (2019: 50,3 Mio. Euro) – der höchste Gewinn in der Unternehmensgeschichte. 25,7 Mio. Euro davon werden als Dividende an die Eigentümer Land und Stadt Salzburg sowie Energie AG ausgeschüttet.
Am Donnerstag ist dem Aufsichtsrat die Bilanz 2020 vorgelegt worden. Mit 133 Mio. Euro seien im Vorjahr die Investitionen deutlich über der Höhe der Abschreibungen (95 Mio. Euro) gelegen, „es wird also auch in die Substanz des Unternehmens investiert“, sagte Aufsichtsrats-Vorsitzender LH Wilfried Haslauer im anschließenden Pressegespräch.
Am stärksten von der Krise getroffen wurde das Unternehmen in den Sparten Tourismus und Verkehr. In den Obussen ging die Zahl der Fahrgäste um 30 Prozent auf 30,1 Millionen zurück, in der Lokalbahn fiel das Minus mit 39 Prozent auf 3 Millionen Fahrgäste noch stärker aus. Dank der vielen Jahres- und Monatskarten konnte der Umsatz aber trotzdem noch relativ stabil gehalten werden, der Rückgang betrug knapp 9 Prozent auf 57 Mio. Euro. Massiv war der Einbruch im Tourismus-Sektor (Festungsbahn, Mönchsberg-Aufzug, Wolfgangsee-Schifffahrt und Schafbergbahn), hier kam es zu mehr als einer Halbierung des Umsatzes von 18,3 Mio. Euro auf 8,5 Mio. Euro.
Das mit Abstand stärkste Geschäftsfeld der Salzburg AG blieb der Energiesektor. Der Umsatz ging – bedingt durch geringere Abnahmemengen wegen der Pandemie – von 1,17 Mrd. auf 1,08 Mrd. Euro zurück, rund drei Viertel (782 Mio. Euro) davon wurden mit Strom erwirtschaftet. Der Stromverkauf sank von 17.719 Mio. auf 16.314 Mio. Kilowattstunden.
Wenig überraschend konnte das Unternehmen dafür in der Sparte Telekommunikation den Umsatz steigern, und zwar von 54,9 Mio. auf 56,5 Mio. Euro. Mit inzwischen über 110.000 Internet-Kunden hat die Salzburg AG nach eigenen Angaben den Mitbewerber A1 im Bundesland überholt.
Aufgrund der strategischen Neuausrichtung auf mehr Wachstum konnte das Unternehmen trotz Coronakrise die Zahl der Beschäftigten erhöhen: Ende 2020 zählte die Salzburg AG 2.312 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um 44 mehr als ein Jahr davor. Und die sind zu einem überwiegenden Teil mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden wie aus dem ebenfalls heute vorgestellten Ergebnis einer Mitarbeiterbefragung hervorgeht. 82 Prozent der Beschäftigten sind demnach mit ihrem Job sehr zufrieden, über drei Viertel würden sich wieder für die Salzburg AG als Arbeitgeber entscheiden. Der Rücklauf der Umfrage, die in der zweiten Februarhälfte durchgeführt wurde, betrug beachtliche 62 Prozent.
Vorstandssprecher Leonhard Schitter, der ab heute den Titel Generaldirektor führen darf, nannte als Schwerpunkte für das laufende Jahr den Ausbau in den Bereichen Telekommunikation und erneuerbare Energien. In Summe werden laut Haslauer heuer 221 Mio. Euro investiert, etwas mehr als noch im vergangenen Dezember angekündigt.
APA