Europäische Auszeichnung für ein Wiener Vorzeigeprojekt: Die Wiental-Terrassen bieten leistbaren Wohnraum und kommen fast zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie aus.
Die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (WBV-GPA) hat Grund zur Freude. Sie wurde beim „European Responsible Housing Award 2025“ für ihr Wohnprojekt „Wientalterrassen“ im 14. Bezirk ausgezeichnet. In einer der sechs Kategorien setzte sich der Wohnbau, 2022 fertiggestellt, unter 44 Einreichungen aus ganz Europa durch. „Das Projekt kombiniert Leistbarkeit, ökologische Innovation und soziale Inklusion auf beispielhafte Weise“, würdigte die internationale Jury. „Energiewende beginnt für uns beim Bauen“, so Michael Gehbauer, Geschäftsführer der WBV-GPA.
Der Wohnbau in der Käthe-Dorsch-Gasse wird mittels Geothermie, Photovoltaik und Abwasserwärmerückgewinnung mit Wärme und Kühlung versorgt. Eine Bauteilaktivierung sorgt für ganzjährig angenehmes Raumklima. Asphaltkollektoren, intensiv begrünte Fassaden und Gemeinschaftsterrassen tragen zur Umweltqualität bei.
Mit den Wientalterrassen ist ein Quartier entstanden, das Wohnen neu denkt: 295 Wohnungen, Wohnplätze für Jugendliche, betreute Einheiten für Menschen mit Unterstützungsbedarf und ein umfassendes Angebot für Alleinerziehende. Das „All in Penzing“-Zentrum im Herzen der Anlage bietet generationenübergreifende Betreuung, Unterstützung und Gemeinschaft. Entworfen wurde das Projekt von Christoph Lechner & Partner und Berger + Parkkinen. Das Energie- und Gebäudekonzept wurde gemeinsam mit dem AIT Austrian Institute of Technology entwickelt.
Beim International Social Housing Festival in Dublin, bei dem der Award vergeben wurde, würdigte die österreichische Botschafterin Melitta Schubert das Engagement der WBV-GPA: „Die Wientalterrassen zeigen, wie sozialer Wohnbau in Europa Menschen stärkt und Städte zukunftsfähig macht.“ Die Auszeichnung wird vom europäischen Dachverband Housing Europe, Delphis und dem Internationalen Mieterbund organisiert. Weitere Gewinner: die Belgische Sozialwohnungsinitiative in Mechelen; ein Projekt in Stockholm, um dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken und tausende Mietwohnungen zu errichten; das Projekt Sostre Cívic in Barcelona, bei dem Wohnungen 25 bis 40 Prozent unter den Marktmieten angeboten werden; ein Projekt in Portugal, bei dem Bewohner in die Verwaltung gemeinsam genutzter Räume in öffentlichen Wohnanlagen eingebunden werden.
Kurier