MSC will Bau von Wasserstoff-Kreuzfahrtschiff ausloten

26. Juli 2021, Hamburg/München
MSC Cruises will bis 2050 einen CO2-neutralen Betrieb erreichen
 - Warnemünde, APA (dpa/Archiv)

Die Schweizer Reederei MSC will mit der italienischen Großwerft Fincantieri und dem italienischen Gasversorger Snam die Konzeption eines mit Wasserstoff angetriebenen Kreuzfahrtschiffes ausloten. Zunächst ist eine Machbarkeitsstudie geplant, wie die drei beteiligten Unternehmen am Montag mitteilten. Sie sprechen selbst vom weltweit ersten Projekt dieser Art.

Zunächst soll untersucht werden, unter welchen Voraussetzungen die Konstruktion und der Bau eines mit Wasserstoff betriebenen Hochseekreuzfahrtschiffs sowie die Entwicklung der zugehörigen Anlagen für das Betanken der Schiffe – im Branchenjargon Bunkerinfrastruktur – möglich wären.

Wasserstoff könne einen großen Beitrag zur „Energierevolution unserer Branche“ leisten, sagte der Chef der Kreuzfahrtsparte MSC Cruises, Pierfrancesco Vago. „Allerdings sind die Produktionsmengen heute noch gering und Wasserstoff als Kraftstoff ist noch weit davon entfernt, in großem Umfang verfügbar zu sein.“ MSC Cruises will bis 2050 einen CO2-neutralen Betrieb der eigenen Flotte erreichen. Das ist deutlich ambitionierter als die bisherige Richtschnur der Internationalen Schifffahrts-Organisation IMO, die für 2050 als Ziel eine 50-prozentige Reduzierung der Treibhausgasemissionen gegenüber 2008 ausgegeben hat.

Snam-Chef Marco Alverà wies darauf hin, dass die Schifffahrt einer der Sektoren ist, in denen eine Reduzierung der Treibhausgase schwierig sei. Angesichts des Klimawandels und politischer Vorgaben in Richtung Klimaneutralität steht zwar die gesamte Schifffahrt unter dem Druck, Alternativen zu fossilen Antrieben zu finden. Gegenwärtig kann aber ein Reeder, der ein Schiff bestellt, nur das ebenfalls fossile Flüssiggas (LNG) als Alternative zu Schiffsdiesel wählen.

Jenseits der fossilen Kraftstoffe wird in den maritimen Branchen ein großes Spektrum an alternativen Antriebskonzepten und Treibstoffen diskutiert, beispielsweise Methanol oder eben Wasserstoff. Allerdings ist bisher keine Technologie wirklich marktreif oder für den breiten Praxiseinsatz verfügbar.

APA/dpa

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