Mittelstand: Hohe Energiekosten in Deutschland untragbar

1. September 2021, Berlin

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat die im europäischen Vergleich hohen Energiekosten in Deutschland als „untragbar“ bezeichnet. Laut einer Umfrage rechnen 97 Prozent der befragten Unternehmen in den kommenden fünf Jahren mit weiter steigenden Energiepreisen.

Bundesgeschäftsführer Markus Jerger sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Setzt sich der Trend explodierender Strompreise fort, droht die schleichende Abwanderung von energieintensiver Produktion und das Aus für heimische Zulieferer.“

80 Prozent der mittelständischen Unternehmen sind außerdem davon überzeugt, dass ein stärkerer Ausbau der Erneuerbaren Energien zu ihrem zukünftigen Geschäftserfolg beitragen werde. „Dabei werden sie von der Politik aber regelmäßig ausgebremst“, so Jerger. Weniger als ein Drittel der Unternehmen verfüge über eine Photovoltaik-Anlage für die Eigenstromerzeugung. Eine überwältigende Mehrheit der Mittelständler fordere, den Eigenverbrauch von Steuern und Umlagen zu befreien. Nur so werde der Mittelstand sein volles Potenzial für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende entfalten können. An der Umfrage nahmen vom 19. bis 30. August 522 Firmen teil.

Im deutschen Bundestagswahlkampf treten viele Parteien etwa dafür ein, die milliardenschwere EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms abzuschaffen. Daneben gibt es eine Debatte darüber, ob es eine Pflicht geben soll, Photovoltaik-Anlagen auf Dächern zu installieren.

APA/dpa

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