Nach einem leichten Minus beim Konzernergebnis 2020 kann die Kelag im Rahmen der Hauptversammlung bei den Aktionären mit einem guten Halbjahresergebnis punkten.
Bei der Hauptversammlung des Kärntner Energieversorgers Kelag waren 75 Aktionäre anwesend. Und sie hatten Grund, mit ihrem Investment zufrieden zu sein. Während im Pandemiejahr 2020 das Konzernergebnis leicht von 111,1 auf 110 Millionen Euro gesunken ist, geht es aktuell, wie das Halbjahresergebnis 2021 zeigt, deutlich aufwärts. Die Umsatzerlöse sind verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 um 14,5 Prozent auf 605,2 Millionen Euro gestiegen und bewegen sich damit wieder auf Vorkrisenniveau, wie Vorstand Danny Güthlein berichtet. Das Konzernergebnis beträgt 94 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2020 waren es 66,3 Millionen Euro. Erzielt wurden Zuwächse in allen Geschäftsbereichen, der Stromabsatz ist um 15,6 Prozent gewachsen.
Aber zurück zu dem für die Aktionäre relevanten Jahr 2020. Der Bilanzgewinn und damit gleichzeitig die Ausschüttung der Dividende liegen bei 50 Millionen Euro. „Das bedeutet eine Dividende je Aktie von 6,25 Euro“, so Güthlein. 65 Millionen Euro wurden 2020 in die Netzinfrastruktur investiert. Nicht ganz so schnell wie erhofft geht die Ausrollung der Smartmeter vor sich. Sie liegt jetzt, so Vorstand Manfred Freitag, bei 66 Prozent. Zu dem guten Halbjahresergebnis 2021 haben eine „außergewöhnlich gute Wasserführung und Investitionen in erneuerbare Energien beigetragen. Neben der Wasserkraft setzt die Kelag auf Windkraft und Photovoltaik. Zusätzlich zu den 91 Wasserkraftwerken betreibt sie 21 PV-Anlagen, 41 Windkraftanlagen und 7 Windparks – unter anderem in Frankreich, Italien, Portugal und Kroatien. Vor allem die Photovoltaik soll in Hinblick auf die Energiewende forciert werden, so Freitag. Man habe vorerst begonnen, Dächer dafür zu nutzen, „wir wissen aber, dass wir die Ziele nur mit Freiflächenanlagen erreichen können“. Ein in Kärnten viel diskutiertes Thema, denn das Land hat mehrfach bekräftigt, PV-Anlagen auf Freiflächen nur in Ausnahmefällen genehmigen zu wollen. Die Kelag selbst will bis 2030 rund zwei Milliarden Euro in die Energiewende investieren. Ein wesentlicher Teil davon soll auch in PV-Anlagen fließen.
226 Millionen Euro sind für das Gesamtjahr 2021 für Investitionen vorgesehen. Das ist das höchste Investitionsprogramm in der Geschichte des Kärntner Energieversorgers Kelag. Strategisches Ziel: der Ausbau von erneuerbarer Energie.
Kleine Zeitung