Die Luftfahrtindustrie hat einen Plan vorgelegt, wie die Branche bis 2050 CO2-neutral werden will. Konkret erhoffen sich Flughafenbetreiber, Fluggesellschaften und andere Vertreter der Initiative „Destination 2050“ vor allem Einsparungen durch technologische Verbesserungen bei Flugzeugen und umweltfreundlichere Treibstoffe, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Damit könnten sie Anforderungen der EU-Kommission nachkommen, die ihm Rahmen ihres Green Deals bis 2050 alle Treibhausgase in Europa vermeiden oder speichern will.
Derzeit befindet sich die Luftfahrtbranche aufgrund der Coronapandemie in einer ihrer größten Krisen. Reisen weltweit sind weitgehend eingeschränkt. Dennoch gehen die Branchenvertreter davon aus, dass ihre ambitionierten Klimapläne trotz eines erwarteten Anstiegs der Fluggastzahlen umsetzbar sind. Sie prognostizieren, dass zwischen 2018 und 2050 jährlich im Schnitt 1,4 Prozent europäische Fluggäste hinzukommen werden.
Umweltschützer haben massive Zweifel daran, dass die Luftfahrt bis 2050 umweltfreundlich werden kann. „Zwei Drittel des Umweltschadens durch Flugzeuge wird nicht durch CO2 verursacht – diesen größeren Teil kann man nur vermeiden, wenn man sich vom Verbrennungsmotor verabschiedet“, sagte Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan der Deutschen Presse-Agentur. Mit den bisher zur Debatte stehenden Technologien sei es aber nicht möglich, dass die Luftfahrt bis 2050 klimaneutral werde. „Es ist eine Frechheit, dass sich die Branche suggeriert, dass sie klimaneutral werden will, dabei beziehen sich die Angaben nur auf CO2“, sagte Stephan.
APA/dpa