Ein neues Gesetz ermöglicht es, Strom innerhalb von Energiegemeinschaften privat zu vermarkten. In der Region gibt es dazu ein Forschungsprojekt.
Wer Teil der Energiewende werden möchte und seinen selbst erzeugten, überschüssigen Strom zukünftig privat vermarkten will, hat ab sofort die Möglichkeit dazu. Sechs regionale Unternehmen forschen derzeit im Projekt LEC (Local Energy Communities) an zukunftsfähigen Geschäftsmodellen, in Hartberg wurde bereits die erste erneuerbare Energiegemeinschaft (EEG) gegründet.
„Ziel ist es, unabhängig von Energieimporten zu werden“, sagt Anton Schuller, Leiter der Hartberger Umweltabteilung im Rathaus. Er selbst hat daher mit Margit Krobath und Ernst Thaller die erste EEG gegründet, um zukünftig Fotovoltaik-Strom über diese Plattform zu handeln.
Konkret können sich derzeit für eine solche Gemeinschaft all jene zusammenschließen, die gemeinsam an einer Trafostation hängen, mindestens müssen es aber zwei Teilnehmer sein. Innerhalb der Gemeinschaft wird Energie dann produziert, gespeichert, verbraucht oder verkauft. Letzteres erfolgt über das öffentliche Stromnetz, wobei sich die Gemeinschaft selbst ausmachen kann, wie viel dafür bezahlt wird. „Damit hat jeder die Möglichkeit, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen“, freut sich Peter Geier vom Ingenieurbüro GeiAir, einer der am Forschungsprojekt beteiligten Firmen.
Als Berater für Interessenten stehen nicht nur die Netzbetreiber wie die Stadtwerke Hartberg zur Verfügung, sondern vor allem auch die Klima- und Energie Modellregionen (KEM) Feistritztal, Ökoregion Kaindorf und Hartberg. „Die Leute können zu uns kommen, wir schauen, dass wir Angebot und Nachfrage zusammenbringen“, sagt KEM-Manager Simon Schalk.
Gezielt wollen die Manager, Margit Krobath und Anton Schuller sind die anderen beiden, aber auch auf Energiebesitzer zugehen, um sie über die neuen Möglichkeiten zu informieren. „Es gibt noch so viele Dächer, die eine perfekte Ausrichtung für eine Fotovoltaik-Anlage haben, aber ungenützt sind“, sagt Krobath und hofft dem einen oder anderen Besitzer eine solche Energiegemeinschaft schmackhaft machen zu können.
Kleine Zeitung