Belarus: „Jamal – Europa“ spielt nachrangige Rolle

11. November 2021, Moskau/Minsk/Warschau

Die vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko am Donnerstag angedrohte Drosselung der Gaspipeline „Jamal – Europa“ würde in einem kleineren Ausmaß insbesondere Polen und Deutschland betreffen. Die Maßnahme würde aber auch massiv wirtschaftliche Interessen Russlands tangieren. Der belarussische Abschnitt der Leitung, die aus Torschok in Russland über Belarus und Polen nach Frankfurt/Oder verläuft, steht zu 100 Prozent im Besitz des Gazprom-Konzerns.

Gleichzeitig wird über Jamal – Europa nur ein kleiner Teil des russischen Erdgases nach Europa transportiert. 2020 exportierte Gazprom etwa 174,9 Milliarden Kubikmeter. Die Sollleistung dieser Gasleitung wird mit 32,9 Milliarden Kubikmeter pro Jahr angegeben. De facto sind es jedoch deutlich weniger, gerade auch in den letzten Tagen: Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete noch vor Lukaschenkos Äußerung, dass Donnerstagfrüh lediglich 700.000 Kubikmeter pro Stunde durch die Leitung transportiert worden seien, am Tag hätten die Spitzenwerte noch 1,5 Millionen pro Stunde betragen. Mit diesen Spitzenwerten würden knapp 13 Milliarden Kubikmeter pro Jahr durch die Leitung transportiert werden können.

APA

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