US-Außenminister Antony Blinken hat in einer Rede vor der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS in Nigerias Hauptstadt Abuja mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Angesichts der Tatsache, dass die Länder Afrikas Dürren, Ausweitung der Wüstengebiete, Überschwemmungen, Ernteschäden und anderer Auswirkungen zu tragen hätten, sei es wichtig, dass Staaten wie die USA mehr unternähmen, um Afrika vor diesen Bedrohungen zu schützen, sagte er am Freitag.
Blinken rief auch zur Stärkung der Demokratie auf dem Kontinent auf und sprach von einem „kritischen Moment“. Weltweit nehme die Zahl autoritär regierter Staaten zu. „Regierungen sind weniger transparent, Korruption nimmt zu“, warnte Blinken laut Redetext bei seinem Auftritt vor dem Staatenbund für wirtschaftliche Integration in Westafrika.
In vielen Ländern würden Wahlen von Gewalt begleitet – die Corona-Pandemie verstärke diese Entwicklung noch. „Wie sehen das quer durch Afrika – Regierende ignorieren die Begrenzung von Amtszeiten, fälschen oder verschieben Wahlen“, sagte Blinken und verurteilte die Verfolgung von Oppositionspolitikern oder Journalisten. Bereits vier mal habe in diesem Jahr das Militär die Macht von zivilen Regierungen übernommen.
Blinken war am Donnerstag aus Kenia eingetroffen. Im Rahmen seiner Afrikareise besucht der US-Chefdiplomat nach Nigeria noch Senegal. Die Tour wird auch im Zusammenhang mit den Bemühungen der USA gesehen, den über massive wirtschaftliche Investitionen ausgeübten Einfluss Chinas in Afrika zurückzudrängen.
APA/dpa