Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat beim geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien eine „komplette Schubumkehr“ gefordert. Nötig seien „weniger Bürokratie und viel mehr Tempo bei den Planungs- und Genehmigungsverfahren“, erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian am Dienstag.
Die Unternehmen drückten beim Klimaschutz bereits aufs Tempo – entscheidend für sie sei, dass sie genügend grünen Strom haben und ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht durch zu hohe Energiepreise verlieren. Mehr als ein Drittel der Betriebe wolle das Ziel der Klimaneutralität 2030 oder früher erreichen, das habe das jüngste IHK-Energiebarometer ergeben, erklärte Adrian. Weitere 15 Prozent der Unternehmen wollten das bis 2040 schaffen.
Derzeit dauere die Genehmigung eines Windparks in Deutschland noch immer im Schnitt zwei Jahre, vielerorts wie in Hessen mit 40 Monaten auch deutlich länger, kritisierte der DIHK-Präsident. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien müsse in den kommenden acht Jahren hierzulande aber mehr als verdoppelt werden. „Deshalb ist es richtig, beim Ausbau erneuerbarer Energien endlich den Turbo zu zünden.“
„Statt auf eine deutliche Ausweitung der EEG-Förderung zu setzen, braucht der förderfreie Ausbau von Windrädern und Photovoltaik-Parks aber vor allem mehr Wohlwollen“, erklärte der DIHK-Präsident. Dieser Markt mit vielen guten deutschen Anbietern lege gerade rasant an Tempo zu. Die Bundesregierung sei deshalb gut beraten, hier auf bessere Rahmenbedingungen zu setzen statt auf „starre Förderbedingungen“.
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) kündigte am Dienstag zwei Maßnahmenpakete an, um die Ziele zur CO2-Minderung und zum Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030 zu erreichen. Er nannte diese Aufgabe „gigantisch“.
APA/AFP