Klimarat verabschiedete Manifest und vereinbarte Ziele

17. Jänner 2022, Wien

Der Klimarat der Bürgerinnen und Bürger hat am Auftakt-Wochenende bereits erste Beschlüsse gefasst. Es wurde ein „Wirkungsmanifest“ verabschiedet, auch Ziele wurden vereinbart, wie es am Sonntag in einer Mitteilung hieß. Der nächste Termin steht ebenfalls schon fest. Nach der ersten Runde in Wien wird am 26. und 27. Februar in Salzburg beraten.

Am Sonntagnachmittag ging das erste Treffen des Rats zu Ende – nachdem das Gremium am Samstag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) eröffnet worden war. Die knapp 100 anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die von der Statistik Austria ausgewählt worden waren, haben im Manifest die Eckpunkte ihrer Arbeit skizziert.

„Wir wollen umsetzbare, wirksame, sozial gerechte inhaltliche Vorschläge an die Politik machen“, heißt es da etwa. Die Bereitschaft für „schnelle, wirksame Klimamaßnahmen“ solle erhöht werden. Auch Aufmerksamkeit wolle man erzeugen und einen Bewusstseinswandel in der Öffentlichkeit fördern.

Außerdem vereinbarte der Klimarat Ziele, um den Erfolg des Projekts bewerten zu können. Diese lauten: Individuelle Verhaltensänderungen fördern, politische und soziale Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen erhöhen, zukünftige Einbindung von Bürgerinnen und Bürger in politische Entscheidungen durch „unser gutes Beispiel“ stärken. Auch die „konstruktive Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft, Bevölkerung und Wissenschaft“ soll gefördert werden.

Auf dem Programm standen am ersten Wochenende auch Referate. Klimaforscher Georg Kaser verwies dabei laut Aussendung auf die Dringlichkeit von Maßnahmen. „Wenn wir nicht sehr schnell agieren, wird das Leben auf der Erde am Ende des Jahrhunderts nichts mehr mit dem Leben zu tun haben, das wir heute kennen“, warnte er.

Einige Effekte seien jetzt noch umkehrbar, andere nicht mehr, wie beispielsweise der Anstieg des Meeresspiegels, hielt er fest. Bei letzterem gehe es nur mehr darum, wie stark er ansteige, nicht ob. Die Umweltökonomin Birgit Bednar-Friedl wies die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darauf hin, dass man noch die Wahl zu wirksamen Handeln habe.

Lisa Purker und Georg Tappeiner vom Moderationsteam berichteten von motivierten Ratsmitgliedern. „Wir bemühen uns in diesen Diskussionsprozessen intensiv darum, dass alle gehört und kontroversielle Meinungen ausgetauscht werden können, um möglichst breit getragene Empfehlungen der Bürgerinnen und Bürger zu erlangen.“ Beraten wird an insgesamt sechs Wochenenden. Die Ergebnisse sollen Mitte des Jahres der Bundesregierung übergeben werden.

APA

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