Deutschland will drittgrößtem Gasimporteur VNG helfen

8. Juli 2022, Düsseldorf
Bayaz will keine Bürgschaft für VNG übernehmen - Stuttgart, APA/dpa

Die deutsche Regierung will in der Gaskrise auch dem drittgrößtem Gasimporteur in Deutschland, der VNG in Leipzig, im Fall von Turbulenzen finanziell unter die Arme greifen. Wenn es wegen ausbleibender russischer Gaslieferungen eng für das Unternehmen werde, wolle der Bund mit einer Bürgschaft von bis zu 2 Milliarden Euro einspringen, hieß es am Donnerstag aus Kreisen des Finanzministeriums in Berlin.

Die VNG gehört mehrheitlich dem Energieversorger EnBW, an dem das Land Baden-Württemberg 46,75 Prozent hält. Die deutsche Regierung drang deshalb darauf, dass das Land die Hälfte der Bürgschaft übernimmt. Das habe der baden-württembergische Finanzminster Danyal Bayaz (Grüne) aber abgelehnt, hieß es in den Kreisen. Um eine Hängepartie in der Krise zu vermeiden, habe der Bund sich dann zu der ganzen Bürgschaft bereit erklärt. Allerdings halte Berlin den Anspruch gegenüber der Landesregierung aufrecht. Zuerst hatte die Ulmer „Südwest Presse“ über die Bürgschaft berichtet.

Bisher war nur bekannt, dass der Bund dem größten deutschen Gasimporteur, Uniper, helfen will. Die deutsche Regierung spielt einem Zeitungsbericht zufolge bei den Überlegungen zur Staatshilfe für Uniper auch eine Beteiligung von über 30 Prozent durch. Hintergrund sei die Bedeutung der Investmentgrade-Bonität für das Geschäft des Energiekonzerns, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen einem Vorabbericht des „Handelsblatt“ zufolge. Eine Stützung des Unternehmens nur mit einer stillen Beteiligung und einer Sperrminorität sei möglicherweise nicht ausreichend, um das Rating Unipers zu erhalten.

APA/dpa/ag.

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