Bayern hat den Such-Prozess für ein Atommüll-Endlager in Deutschland und den Ausschluss Gorlebens in Niedersachsen kritisiert. „Wenn man breit angelegt diskutieren möchte, bleibt die Frage, warum man Gorleben fundamental ausschließt“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München. „Das ist eine Schwäche in der Argumentation.“ Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) habe dies nicht ausreichend begründet.
Für die Erkundung des Salzstocks seien jahrzehntelange Arbeit aufgewendet und nun viele Milliarden Euro verschwendet worden. Er verwies darauf, dass die BGE zwei Drittel von Bayern als grundsätzlich geeignet halte und deutschlandweit mehr als die Hälfte der Fläche. „Ich befürchte, dass sehr viele Menschen jetzt sehr verunsichert sind.“ Allein in Bayern betreffe dies acht Millionen.
Unverständlich nannte es Söder auch, dass ein Endlager für eine Million Jahre ausgelegt werden soll. Das sei eine „mutige und interessante Einschätzung“. Die Gesteinsart Granit, die vor allem in Bayern vorkommt, sei dafür nicht sinnvoll.
Dennoch sagte Söder, Bayern werde sich nicht grundsätzlich bei der Suche verweigern. „Wir werden keine Totalblockade machen. Wir ducken uns auch nicht weg.“ Man werde sich konstruktiv auch mit Wissenschaftlern aus Bayern einbringen.
APA/ag