Der Energiekonzern Uniper prüft Insidern zufolge einen Verkauf seines 20-Prozent-Anteils an der Gaspipeline Opal. Der Prozess werde von der Investmentbank Citi begleitet, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Verkauf könne noch in diesem Jahr gestartet werden, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Opal verbindet die erste Ostseepipeline mit dem Gasnetz auf dem europäischen Festland. Uniper und Citi lehnten eine Stellungnahme ab.
Durch die erste Ostsee-Pipeline strömt seit einigen Jahren Gas von Russland nach Westeuropa. Ein zweites Projekt, Nord Stream 2, ist fast fertig, trifft jedoch auf heftigen Widerstand insbesondere der USA. Sie kritisieren, dass sich Europa immer stärker abhängig mache von Gaslieferungen aus Russland. Die Röhren könnten damit zum Spielball der Weltpolitik werden, was Investoren abschrecken könnte.
Uniper werde eine Entscheidung über einen etwaigen Verkauf erst nach der Präsidentenwahl in den USA am 3. November fällen, sagten die Insider. Erste Infos könnten aber schon vorher an Interessenten gehen.
Opal ist 470 Kilometer lang und verläuft von Nord-Deutschland bis nach Tschechien. Die Leitung hat eine Kapazität von jährlich 36 Milliarden Kubikmeter.
APA/ag