Energie Burgenland bestellte neuen Vorstand

12. Oktober 2020, Eisenstadt

Der Aufsichtsrat der Energie Burgenland hat am Montag einstimmig einen neuen Vorstand bestellt. Stephan Sharma wird mit 1. Jänner 2021 neuer Vorstandsvorsitzender und Reinhard Czerny wird als Finanzvorstand tätig sein, wie Aufsichtsratsvorsitzender Johann Sereinig bei einer Pressekonferenz mitteilte. Die Mandate des derzeitigen Vorstandsvorsitzenden Michael Gerbavsits und des Vorstandsdirektors Alois Ecker laufen mit Jahresende aus und werden nicht verlängert.

Sharma, bisher Verbund-Manager, und Czerny, der derzeit Finanzvorstand bei IBM Österreich ist, werden die Energie Burgenland bis Ende 2025 leiten. „Beide bringen rund 15 Jahre internationale Berufs- und Führungserfahrung mit“, betonte Sereinig. Ihre Aufgabe sei es, die Energie Burgenland zu einem „Spitzenunternehmen in der Branche“ zu formen. Konkret wolle man neben der Windkraft auch im Bereich der Photovoltaik österreichweiter Spitzenreiter werden.

Ziel sei es, als Unternehmen „deutlich zu wachsen, profitabel zu wachsen, wir wollen aber auch nachhaltig wachsen“, so Sereinig. Neben geplanten Investitionen werde man sich auch neue Geschäftsfelder anschauen, mit neuen Entwicklungen konfrontiert sein und insbesondere das Thema der Digitalisierung vorantreiben. Mit Sharma habe die Energie Burgenland einen „ausgewiesenen Energieexperten“ als Vorstandsvorsitzenden gewonnen, der den Wachstumskurs forcieren werde. Mit Czerny werde ihm ein Finanzexperte zur Seite gestellt.

Um diese beiden Funktionen zu besetzen, waren laut Sereinig zwei Ausschreibungsvorgänge notwendig, weil bei der ersten Ausschreibung der Finanzbereich nicht ausreichend abgedeckt gewesen sei. Aus insgesamt 32 Bewerbern – 14 in der ersten Ausschreibung und 18 in der zweiten – habe man sich letztlich für Sharma und Czerny entschieden. Sereinig bedankte sich außerdem beim bisherigen Vorstand. Dank Gerbavsits und Ecker könne man auf „eine sehr gute, sehr solide Basis aufsetzen“.

Die ÖVP Burgenland kritisierte die Neubesetzung. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ersetze das bisherige Duo „im Alleingang“ durch „zwei Wiener Großverdiener“, betonte Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas. Die Gagen würden von 250.000 auf 375.000 Euro steigen. Sereinig wies diese Zahlen allerdings zurück. Die Verträge seien noch nicht verhandelt.

Kritik der FPÖ

Die Neubesetzung hat für Kritik seitens der FPÖ gesorgt. Landeshauptmann Doskozil kaufe sich „um viel Geld einen neuen, genehmen Vorstand“, kritisierte Landtagsabgeordneter Alexander Petschnig. Doskozil selbst sah in der Neubesetzung eine „gute Weichenstellung für eine nachhaltige Zukunftsentwicklung des Unternehmens“. Petschnig kritisierte ebenso wie zuvor bereits die ÖVP kolportierte Bezugserhöhungen der Vorstände, die Johann Sereinig, Aufsichtsratsvorsitzender der Energie Burgenland, allerdings zurückwies. Die FPÖ ortete dennoch eine „absolute Klamauk- und Umfärbepolitik“ des Landeshauptmanns, die wohl eine „saftige Erhöhung der Tarife und Gebühren“ zur Folge haben werde, zumal das Burgenland derzeit ohnehin mit einem „budgetären Desaster“ konfrontiert sei.

Doskozil betonte hingegen, dass Sharma und Czerny „national und international bestens vernetzte Top-Manager“ seien und bedankte sich auch bei den scheidenden Vorständen für ihren Einsatz. Die Energie Burgenland sei „der burgenländische Leitbetrieb schlechthin. Wir haben uns im Regierungsprogramm klar dazu bekannt, ihre Rolle hin zu einem führenden Unternehmen im Bereich der Daseinsvorsorge weiterzuentwickeln“, so Doskozil.

APA

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